Der Rückgang der Schweine- und Rinderschlachtungen in Deutschland hat sich zum Jahresbeginn 2022 verstärkt fortgesetzt.
Laut Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kamen im Januar 4,03 Millionen Schweine an die Haken; das waren 393’400 Stück oder 8,9 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Schweinefleischerzeugung nahm wegen geringerer Schlachtgewichte sogar um 11,5 % auf 435’140 Tonnen ab.
Grosser Schweinestau
Zum kräftigen Minus trug bei, dass der Januar 2021 von stärkeren coronabedingten Mitarbeiterausfällen in Schlachtbetrieben als in diesem Jahr geprägt war, weshalb es damals zu einem grossen Schweinestau kam. Der deutliche Abbau des deutschen Schweinebestandes im vergangenen Jahr um mehr als 9 % wird laut Analysten in den kommenden Monaten aber weiter zu einem spürbar geringeren Schlachtviehangebot führen.
Zum aktuellen Rückgang der Schlachtungen trug im Januar erneut das kleinere Angebot schlachtreifer Tiere aus dem Ausland bei. Die Zahl der hierzulande zerlegten Schweine aus anderen Staaten der Europäischen Union nahm gegenüber Januar 2021 um 14,4 % auf 83’300 Stück ab; vor zwei Jahren wurden im gleichen Berichtsmonat noch 274’360 Auslandsschweine verarbeitet.
Gleichzeitig ging die Anlieferung von Schweinen aus deutschen Ställen in die Schlachthäuser um 8,8 % auf
3,95 Millionen zurück. Bei Rindern war im Januar ebenfalls ein starker Rückgang des Schlachtviehaufkommens im Vergleich zum Vorjahresmonat festzustellen; dieses sank um
16’680 Stück oder 6,6 % auf 237 750 Tiere. Die Rindfleischerzeugung verringerte sich dabei um 7,1 % auf 78 120 Tonnen.
Weniger Altkühe
Die Erzeuger lieferten insbesondere weniger Altkühe an ihre Schlachter. Das Aufkommen ging um 13,3 % auf 82’830 Stück zurück. Zudem wurden im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat 4,4 % weniger Färsen sowie 2,1 % weniger Bullen und Ochsen in den Schlachtunternehmen zerlegt. Am geringsten fiel die Abnahmerate bei Kälbern und Jungrindern mit 0,5 % auf 24 730 Tiere aus.
