Der Nationalrat hält am Schleppschlauch-Obligatorium fest. Der Schweizer Bauernverband bedauert dies.
Der Schweizer Bauernverband SBV bedauert den Entscheid des Parlaments. Der Nationalrat habe die Chance verpasst, den sehr problematischen Entscheid des Bundesrates zum Schleppschlauchobligatorium zu
korrigieren, schreibt er in einer Mitteilung. Somit werde der Einsatz emissionsmindernder Ausbringverfahren ab 2022 obligatorisch.
Trotz grosser Mehrheit im Ständerat und Empfehlung in der beratenden Nationalratskommission, lehnte die Mehrheit des Nationalrates die Motion Hegglin ab. Diese schlug vor, den Einsatz solcher Gülle-Ausbringverfahren weiterhin finanziell zu unterstützen, ohne aber ein Obligatorium einzuführen. Das wäre für die Schweizer Bauernbetriebe und die Umwelt ein sinnvoller Entscheid gewesen, da der erzwungene Schleppschlaucheinsatz auch zu negativen Umwelteffekten führen kann, so der SBV.
Fehlende Rücksicht auf Praxiserfahrung
«Unterdessen wird rund 45 Prozent der Gülle emissionsarm ausgebracht, aufgrund der topographischen Verhältnisse sind maximal 70 Prozent möglich», schreibt der SBV. Vor allem grössere Talbetriebe seien umgestiegen. Bei kleineren Betrieben steigen die damit verbundenen Zusatzkosten und Betriebe mit Hanglagen müssen in Zukunft verschiedene Gülle-Systeme nutzen, was die Kosten zusätzlich in die Höhen treibt und unnötigerweise auch graue Energie von un-ausgelasteten Systemen verbraucht.
Ein Ausbringen der Gülle ausschliesslich über Lohnunternehmen berge die grosse Gefahr, dass die
Witterungsverhältnisse zu wenig beachtet werden können, so der SBV weiter. Seien diese ungünstig, weil es zu warm ist, dann erhöhen sich die Emissionen, was den positiven Effekt des Schleppschlauches wieder
zunichtemacht. Der Effekt des Obligatoriums für die Umwelt sei somit fraglich.
Zudem sind die Maschinen der Lohnunternehmer oft schwerer und haben deshalb einen negativen Effekt auf die Bodenverdichtung. Ausnahmen für kleine Betriebe sind nicht vorgesehen, sondern müssen im Einzelfall aufgrund von Sicherheit, Zugänglichkeit und Platzverhältnisse definiert werden. Dieser komplexe Vollzug wird sich nur schwer umsetzen lassen und zu unverhältnismässigen Kosten führen.
Der SBV bedauert die fehlende Rücksicht auf die Erfahrungen der Praxis. Er ist nicht gegen den Schleppschlauch, sondern überzeugt, dass die Weiterführung des Anreizsystems der richtige Weg gewesen wäre, um das Ziel einer Reduktion der Emissionen zu erreichen.

Ich musste 2 stunden fahren und 2 stunden retour fahrten machen um das Fass zu Holen .
Eins kaufen oder meines umrüsten kostet auch noch etwas
Beii neubauten wäre Besser nicht mehr mit Schwemmentmistung Bauen andere Lösung müssen Herkommen
Die Lohnunternehmer sind nicht umsonst unterwegs mit den grossen Maschinen, die kosten steigen.
Das wäre dasselbe ( Investition von 50000 Fr. für neues Schleppschlauchfass) wie mit uns Bauern umgegangen wird.
Zudem sind soviele Schleppschlauchfässer in der kurzen Zeit gar nicht zu beschaffen
Noch schneller geht aber ein Verbot von fossilen Brennstoffen in der Landwirtschaft. Die haben genug Fläche, um selber Biogas und Strom für ihren eigenen Verbrauch zu erzeugen. Etwas Initiative bitte.
p.s.: Wir müssen CO2-Erzeugung stoppen und die Landwirtschaft trocknet Gras (und anderes) mit steuerbefreitem fossilen Brennstoffen, um mehr Milch zu produzieren, die wir dann wieder subventionieren müssen. Wahnsinn.
Die sog. "fossilen" Brennstoffe, wie Erdöl und Erdgas dürften nicht aus abgestorbenem organischen Material entstanden sein, sondern bilden oder bildeten sich abiotisch im Innern der Erde. Sind also sozusagen für unsere Begriffe "in unendlichen Mengen vorhanden".
Das weiss wohl niemand so genau.
In der Landwirtschaft braucht es ja auch keine grosse Anpassungszeit.
Man kann ja innert Tagen alles ändern.