Die Stimmung an der Delegiertenversammlung von Schweizer Hagel in Emmenbrücke LU war ausgelassen. Zu Recht. Schweizer Hagel, die Versicherungsgesellschaft für diverse Gefahren in der Landwirtschaft, konnte an ihrer Delegiertenversammlung in Emmenbrücke LU auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Dies unter anderem auch, weil das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit weiter ausbaut.
Nachdem Schweizer Hagel bereits in Italien und Frankreich aktiv war, baut sie nun ihre Tätigkeit in Portugal aus. «Damit setzen wir den eingeschlagenen erfolgreichen Kurs von Schweizer Hagel auch in Zukunft fort», sagte Michel Cruchon, Präsident von Schweizer Hagel, an der Delegiertenversammlung vom letzten Samstag.
Mehr Schäden
Diese Diversifikation habe sich im vergangenen Jahr erneut ausbezahlt. In der Schweiz sorgten Frost und Hagel 2024 für einen hohen Schadenaufwand. In Frankreich und Italien fiel die Belastung hingegen tiefer aus. Letztlich erwirtschaftete Schweizer Hagel 2024 ein Gesamtprämienvolumen von 144,1 Millionen Franken. Das sind 0,6 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr. In der Schweiz, Frankreich und Italien versicherte die Versicherung im vergangenen Jahr Landwirtschaftskulturen von 4 Milliarden Franken.
Die gute Geschäftsentwicklung ermöglichte es der Genossenschaft, den Mitgliedern 2,8 Millionen Franken Prämienrückvergütungen auszuschütten. In der Schweiz wurden der Versicherung im vergangenen Jahr 7’633 Schäden an versicherten Pflanzenkulturen gemeldet, 1’729 mehr als im Vorjahr. Die Schadensumme erreichte in der Schweiz 38,5 Millionen Franken, 7,7 Millionen mehr als 2023. 55 Prozent davon gingen auf Hagelschäden zurück, 21 Prozent auf Frost und 9 Prozent auf Schneedruck. Insbesondere Ackerkulturen, Gemüse, Wein, Obst und Beeren waren betroffen.
Neue Produkte für Kühe
Die Kältewelle im April verursachte erhebliche Frost- und Schneedruckschäden, während schwere Gewitter Ende Juli und Anfang August insbesondere die Kantone Schaffhausen und Waadt trafen. Im Bereich Tierseuchenversicherung erzielte Schweizer Hagel ein Prämienvolumen von 2,3 Millionen Franken. Es wurden neue Produkte für Milchvieh und Mutterkühe entwickelt und im Verlauf des Jahres im Markt eingeführt. Die Gesamtschadenbelastung (Pflanzen- und Tierversicherung) belief sich auf 71,2 Prozent.
In Frankreich gehörte 2024 zu den zehn regenreichsten und zu den fünf wärmsten Jahren seit Messbeginn. Aufgrund der Niederschlagsmenge blieb die Bodenfeuchtigkeit über acht Monate über dem Normalwert. Insgesamt wurden in Frankreich 4214 Schäden mit einem Schadenvolumen von 22,9 Millionen Franken gemeldet. Das entspreche einer moderaten Schadenbelastung von 49,1 Prozent. Je fast die Hälfte entfallen auf Hagel- und Starkregenschäden.
In Italien war das Jahr 2024 geprägt von Starkniederschlägen und Hagel im Norden und Trockenheit im Süden des Landes. Die Emilia-Romagna war die am stärksten von heftigen Unwetterereignissen betroffene Region. Insgesamt wurden in Italien 7780 Schäden gemeldet. Das entspricht einem Schadenvolumen von 29,3 Millionen Franken. Die Schadenbelastung beträgt 64,5 Prozent.
