
Ursi Salvisberg (l.) und Barbara Liniger sind ein eingespieltes Team bei der Pralinenproduktion
Susanne Künsch
Wer sich schon immer gewünscht hat, einmal in einem Raum voll Schokolade-Trüffeln zu spazieren, ungeniert von einem Tisch zum anderen zu flanieren und von all den Herrlichkeiten zu probieren, der wird in der Zivilschutzanlage von Courlevon FR fündig.
Nicht dass Barbara Liniger (63 J.) und Ursi Salvisberg (75 J.) die Kunden gar zum hemmungslosen Trüffelverputzen auffordern, aber es darf probiert werden. Die beiden unternehmungslustigen Bäuerinnen fingen vor 10 Jahren aus Freude am «Chocolatieren» an, für die Familie und den Freundeskreis über Ostern und Weihnachten Trüffel herzustellen.
Viel Erfahrung und feines Händchen
«Mit der Zeit sprach sich das herum, und es kamen je länger, je mehr Anfragen und Aufträge dazu, sodass wir in unserer privaten Küche keinen Platz mehr hatten und einen Raum in dem leer stehenden Zivilschutzgebäude im Ort mieten konnten», erzählt Barbara Liniger. Seit das 300-Seelen-Dorf Courlevon zur politischen Gemeinde Murten gehört, steht das Gebäude leer. Die Trüffelherstellung ist eine heikle Sache, und es braucht viel Erfahrung und ein feines Händchen für die kleinen Leckereien.
Da beide Bäuerinnen keine ausgebildeten Chocolatiers sind, aber immer wieder gerne Neues ausprobieren, wurde kurzerhand ein Kurs besucht, und eine befreundete Konditorin stand ihnen mit Ratschlägen zur Seite. Wurden anfänglich nur 6 Sorten hergestellt, sind es inzwischen 18 verschiedene Sorten: neun mit und neun ohne Alkohol.
Ware muss abgeholt werden
Die Frau mit den kühlen Händen ist die aus dem Sensebezirk stammende Ursi Salvisberg. «Darum eigne ich mich gut für das Formen der Trüffel, denn sonst würde die Schokolade in den Händen kleben bleiben», sagt die Vielbeschäftigte und gibt ein paar Sätze im «Seislertütsch» zum Besten. Sie ist es auch, die die Trüffel mit der vorbereiteten Masse und dem von ihr hergestellten Zwetschgen-, Kirschen-, Birnen- und Himbeerfond füllt. «Die Kunst ist es, dass keine Luft hineinkommt, sonst wird die Schokolade grau», weiss sie. Die Herstellung der unterschiedlichen Füllungen braucht Geduld.
«Die Kuvertüre darf nicht zu kalt sein, der Rahm nicht zu heiss», sagt Liniger, die von sich sagt: «Wenn ich 40 Jahre alt wäre, hätte ich eine Backstube.» Die beiden Frauen investieren eine ganze Woche in ihr Hobby. Werbung machen sie mit Flugblättern oder einfach durch Mund-zu-Mund-Propaganda.

Kokos mit Batida.
Susanne Künsch
«Wir nehmen Bestellungen telefonisch entgegen, aber die Ware muss an unseren Verkaufstagen hier abgeholt werden. Wir verschicken nicht, das wäre zu viel Aufwand», so der Tenor. Ein 300-Gramm-Osterei mit circa 15 Trüffeln kostet 26 Franken. Die beiden Frauen freuen sich an ihrem Erfolg, möchten aber ihr Trüffeleien nicht noch mehr ausbauen.
Barbar Liniger ist für Bestellungen unter folgender Nummer erreichbar: 079 576 72 75.



