Hagel hat dieses Jahr regional grosse Schäden angerichtet. Die Hagelkörner beschädigten Blätter, Stängel und Kolben. Wie mit solchem Mais verfahren? Für Silage sind rund 35 Prozent Trockensubstanz (TS) nötig. So reif ist er noch nicht, zumal heuer spät gesät wurde. Doch sind Verletzungen durch Hagel Eintrittspforten für Pilze wie Schimmel oder Beulenbrand.
Lässt man den Mais stehen, steigt die Gefahr von Infektionen. Auch Mykotoxine können gebildet werden. Siliert man ihn zu früh, sinkt die Silierbarkeit wegen verzögerter pH-Absenkung und wegen des Sickersafts.KWS rät, bei einem Blattverlust unter 25 Prozent und bei unversehrten Stängeln und Lieschen die normale Ernte abzuwarten. Sind 50 bis 75 Prozent der Blattmasse beschädigt, Lieschen und Stängel aber kaum getroffen, sollten die Pflanzen auf Verpilzung und auf Beulenbrand kontrolliert werden. Eine normale Ernte ist noch möglich.
Sind nur noch 25 bis 50 Prozent der Blattmasse erhalten, Stängel und Lieschen getroffen und bis zu 50 Prozent der Narbenfäden abgeschlagen, sollte geerntet werden, sobald Verpilzung oder Beulenbrand erkennbar sind und die Blätter pergamentartig werden.
Laut Agroscope ist das Silieren ab 28 Prozent TS möglich. In diesem Fall sollte man die Schnitthöhe höher wählen.Mais mit einem Hagelschaden zwischen 50 und 60 Prozent hat einen Kornanteil von bis zu 40 Prozent. Dies entspricht einem Gehalt von 6,0 MJ NEL. Bei normalem Mais mit 45 Prozent Kornanteil beträgt der Gehalt rund 6,4 MJ NEL/kg TS. Wichtig: Siliermittel einsetzen.
