Sturmschäden auf 1600 ha Wald

Die Schäden an den Gebäuden durch den gewaltigen Sturm am Montag in La Chaux-de-Fonds belaufen sich gemäss einer ersten Schätzung auf 70 bis 90 Millionen Franken. 4000 bis 5000 der rund 7500 Gebäude in der Region wurden beschädigt. Und weit über 1000 Hektaren Wald wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Diese Anzahl der Schäden gab der Direktor der kantonalen Gebäudeversicherung, Jean-Michel Brunner, am Dienstag vor den Medien in La Chaux-de-Fonds bekannt. Die Art und Schwere der Schäden ist je nach Gebäude unterschiedlich. Die Schäden reichen von grossflächig zerstörten Fassaden und abgerissenen Dächern bis zu einigen wenigen heruntergefallenen Dachziegeln und zerbrochenen Fensterscheiben.

Fabriken schwer beschädigt

Für einige stark betroffene Fabriken am Industriestandort Crêt-du-Locle könnten die Schäden auf mehrere Millionen Franken steigen, sagte Versicherungsdirektor Brunner weiter. Bei der Gebäudeversicherung sind bislang 1400 bis 1500 Anrufe zur Schadenmeldung eingegangen, der Online-Kanal wurde noch nicht ausgewertet.

Gemäss einer vorläufigen Schätzung wurden 1600 Hektaren Wald durch den Sturm in Mitleidenschaft gezogen. Die Polizei rief Personen, die spontan eingreifen, um Zufahrtsstrassen freizumachen, dazu auf, grosse Vorsicht walten zu lassen.

Vorsicht im Katastrophengebiet

Ein Tag nach dem verheerenden Sturm sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Etwa 30 Haushalte waren am Dienstagnachmittag noch ohne Strom und teilweise ohne Wasser. Es kamen keine weiteren Verletzten dazu, wie die Kantonspolizei Neuenburg mitteilte. Demnach wurden bei dem schweren Unwetter insgesamt 40 Personen verletzt. Eine Person kam durch einen umgestürzten Baukran ums Leben.

Dank der Hilfe aller mobilisierten Einsatzkräfte sei die Situation nun unter Kontrolle. 375 Personen waren im Einsatz, um Trümmer wegzuräumen und die Infrastruktur wiederherzustellen. Aufgrund der zahlreichen beschädigten Stadt- und Waldinfrastrukturen bestehe jedoch weiterhin eine erhebliche Gefahr.

Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, sich nicht in die Katastrophengebiete zu begeben. Zudem solle man die Nähe beschädigter Dächer meiden. Ebenso wird empfohlen, nicht mit elektrischen Elementen zu hantieren, insbesondere beschädigten Solarmodulen, da die Gefahr von Stromschlägen und Verletzungen bestehe.

Der Sturm traf am Montag mit einer geschätzten Böe von 217 km/h gegen 11:30 Uhr auf die Uhrenmetropole. Laut Meteorologen dürfte es sich bei dem meteorologischen Ereignis am ehesten um eine schwere Gewitterfallböe gehandelt haben. Auch ein Tornado wird nicht ausgeschlossen. 

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