SVP-Präsident Chiesa erhielt 40,3 Prozent der Stimmen (40’549 Stimmen), Regazzi 31,8 Prozent der Stimmen (31’962 Stimmen). Nur 2’406 weniger Stimmen vereinte der Drittplatzierte FDP-Nationalrat Alex Farinelli auf sich (29’556 Stimmen).
Die Grüne Greta Gysin, die für die Linke den ehemaligen Sitz von Marina Carobbio zu verteidigen versuchte, erzielte mit 27’606 Stimmen ein sehr gutes Resultat. Amalia Mirante von der neuen Tessiner Bewegung «Avanti con Ticino & Lavoro» erhielt 19’527 Stimmen.
Mitte-Partei tilgt Schmach von 2019
Die Mitte hat mit Regazzis Wahl die Schmach von 2019 wiedergutmachen können. Damals wurde Filippo Lombardi nach 20 Jahren im Stöckli um 46 Stimmen von Marina Carobbio (SP) überflügelt und abgewählt. Auch die Tessiner FDP hatte 2019 eine herbe Niederlage einzustecken: Sie verlor nach 126 Jahren erstmals ihren Sitz in der kleinen Kammer.
Die SP konnte ihren Sitz im Ständerat lediglich dreieinhalb Jahre halten. Seit Carobbios Wahl in die Tessiner Regierung im vergangenen April war dieser vakant. SP-Nationalrat Bruno Storni, der den Sitz hätte verteidigen sollen, zog sich nach einem schlechten Resultat im ersten Wahlgang zugunsten von Greta Gysin zurück.
Mit der Wahl von Fabio Regazzi in den Ständerat wird ein Mitte-Sitz im Nationalrat vakant. Nachrücken wird Grossrat und Gewerkschafter Giorgio Fonio, wie die Partei auf Anfrage von Keystone-SDA bestätige.
Die Wahlbeteiligung lag beim zweiten Ständeratswahlgang im Tessin bei 45,54 Prozent und war damit niedriger als im ersten Wahlgang (48,23 Prozent).
Nach dem zweiten Wahlgang am heutigen Sonntag lautet die Sitzverteilung für den neuen Ständerat wie folgt:
- SVP – 6 Sitze (-1)
- SP – 9 Sitze (+2)
- FDP – 11 Sitze (- 1)
- Mitte – 15 Sitze (+1)
- Grüne – 3 Sitze (- 2)
- Grünliberale – 1 Sitz (+1)
- MCG 1 (+ 1)
