Alpwirtschaft: Drohnen helfen bei der Tiersuche

Drohnen können bei der Suche nach in den Alpen verirrten Tieren helfen. Ein Pilotprojekt zeigt, dass solche Einsätze technisch machbar und erfolgreich sind, auch wenn der Bedarf aktuell noch gering ist.

pd/ome |

Während des diesjährigen Alpsommers führten der Verein Rehkitzrettung Schweiz (RKRS+) , der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) und die Forschungsanstalt Agroscope ein gemeinsames Pilotprojekt durch. In einer gemeinsamen Mitteilung ziehen die drei Organisationen nun eine erste Bilanz. 

Das Ziel des Projekts bestand darin, den Einsatz von Drohnen zur Suche nach verirrten Herdentieren in den Schweizer Alpen zu testen. Das Projekt sollte klären, ob diese Technologie eine sinnvolle Unterstützung für die Alpbewirtschaftung darstellt.

Ambitionierte Projektziele – 34 Tiere gefunden

Wie aus der Mitteilung hervorgeht, bestanden die Ziele des Pilotprojekts konkret darin, herauszufinden:

  • ob ein Bedarf durch die Alpbewirtschaftenden vorhanden ist
  • ob genügend Drohnenpilotinnen zur Verfügung stehen
  • welche Zeitersparnis sich für die Alpbetriebe ergibt
  • welche Erfolgsquote mit den Drohneneinsätzen erreicht wird
  • welche Auswirkungen technische, topografische und meteorologische Faktoren auf die Erfolgsquote haben

In der Zeitspanne des Pilotversuchs erfolgten sieben Anfragen durch Alpbewirtschaftende an den SAV. Im Rahmen eines daraus resultierenden Einsatzes durch RKRS+ konnten im Kanton Graubünden 34 Tiere auf einer Höhe von bis zu 2400 m. ü. M. gefunden werden. Zwei Kälber wurden dabei mit einem Helikopter aus einer unzugänglichen Schlucht geborgen.

Ein weiterer Einsatz konnte nicht durchgeführt werden, da sich das Suchgebiet in einem Jagdbanngebiet befindet. «Bei weiteren Anfragen waren Einsätze nicht sinnvoll, da beispielsweise die Zeitspanne seit dem Verlust der Tiere zu gross war», schreiben die Organisationen. 

Positive Bilanz – geringe Nachfrage

Die gemeinsame Analyse des Pilotversuchs zeige nun, dass die administrativen Abläufe zwischen den Organisationen sehr gut funktioniert haben und somit einen schnellen Einsatz ermöglicht haben. Es standen auch genügend Pilotinnen und Piloten zur Verfügung. Die Erfahrung aus den ersten Einsätzen habe zudem gezeigt, dass Suchflüge auch unter den schwierigen Bedingungen des Alpengebiets technisch machbar sind, sofern der Flugperimeter eingeschränkt werden kann.

Auch die Zeitspanne zwischen dem Verlust der Tiere und dem Beginn der Suche ist entscheidend: «Je schneller die Drohnenpiloten zum Einsatz kommen, desto höher ist der Sucherfolg», heisst es in der Mitteilung. Das Anfragevolumen vonseiten der Alpbewirtschafter für Sucheinsätze sei hingegen in diesem ersten Durchführungsjahr hingegen noch relativ gering und könnte durch gezielte Sensibilisierung gesteigert werden.

Die Vorstände der Organisationen werden in den nächsten Wochen über eine Weiterführung des Pilotprojekts im Alpsommer 2026 entscheiden.

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