Die Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR) will die eingebrochenen Lebendviehexporte selber fördern. ASR-Präsident Markus Zemp will nächstes Jahr zurück treten.
Der Motor der Viehzucht sei eigentlich der Verkauf von Zucht und Nutzvieh, sagte Präsident Markus Zemp am Mittwoch in Zollikofen BE vor den ASR-Delegierten. Nach Abschaffung der Exportbeiträge des Bundes sei Schweizer Vieh auf den internationalen Lebendviehmärkten aber nicht mehr konkurrenzfähig: «Die Exporte seien eingebrochen und die Besamungen mit Mastrassen betragen gegen 40%.» Ein Hauptgrund sei die Diskrepanz beim Grenzschutz zwischen Milch- und Fleischproduktion. Das Fleisch sei glücklicherweise durch hohe Zölle gut geschützt. Doch wegen den hohen Fleischpreisen seien die Viehpreise hoch, was die Exporte von Lebendvieh erschwere.
250'000 Franken pro Jahr
Zemp stellte deshalb im Namen des Vorstands einen Antrag zwecks Förderung von Exportprojekten, welchen die Delegierten einstimmig annahmen. Demnach sollen aus dem ASR-Budget für die Geschäftsjahre 2013-2015 jährlich je maximal Fr. 250000.- für die Förderung von Exportprojekten zur Verfügung gestellt werden. «Mit Vermögen aus der Vergangenheit, welches mit Viehexporten verdient worden ist», wie Zemp betonte.
Titel im Multipack
Er verwies auch auf die erneuten grossen Erfolge an den Europaschauen aller drei grossen Milchviehrassen: «Voller Stolz konnten wir bei den Rassen Braunvieh, Red Holstein und Holstein in den vergangenen Monaten Europameistertitel im Multipack erobern.» Zudem hätten die Europameisterschaften von Braunvieh in St. Gallen, wie auch die Red-Holstein und Holstein-Europameisterschaften in Freiburg, zum ersten Mal beide in der Schweiz stattgefunden.
Rücktritt nächstes Jahr
Schliesslich eröffnete Zemp, welcher der ASR bereits seit 13 Jahren vorseht, den Delegierten, dass er auf die nächste ASR-Delegiertenversammlung hin zurück treten werde.
Der bisherige Geschäftsführer, Swissherdbook-Direktor Markus Schelling, hat die Geschäfte schon am 1. Januar an Lucas Casanova, Direktor von Braunvieh Schweiz, übergeben. Schelling betonte im Rückblick, dass sich die Schwergewichte verlagert hätten. Die ASR habe sich in den letzten Jahren von einem Nebeneinander zu einer effizienten Koordinationssstelle nach innen und einheitlicher Interessenvertretung nach aussen verändert. Im Anschluss an die Versammlung referierte Bauernverbandspräsident Markus Ritter zum Thema «Wie können wir die Produkte der Schweizer Viehwirtschaft in Wert setzen?»