Die Umzüchtung von Holstein-Rindern zu einer Hornlos-Rasse ist laut Jürgen Hartmann von der Rinder-Union West „machbar, aber nicht von heute auf morgen“.
Laut Einschätzung von Hartmann, dem Geschäftsführer für Zucht, Besamung und Vermarktung bei der Rinder-Union West, müsse vor allem die geeignete züchterische Strategie entwickelt werden, um die genetische Varianz der Population nicht einzuschränken und den erzielten Fortschritt gerade auch bei Merkmalen wie Funktionalität und Fitness nicht zu gefährden, hat der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) im Anschluss an die Sitzung seines Fachausschusses Milch mitgeteilt, die am Montag vergangener Woche in Bonn stattfand.Auch ungeklärte Fragen zum genauen Vererbungsmodus und die Vermeidung von Inzucht seien wichtige Gründe, nichts zu überstürzen.
Neue Selektionsmethoden könnten allerdings helfen, eine Umzüchtung zu beschleunigen, unterstrich der RLV unter Verweis auf den Fachmann. Nach einem langen Nischendasein stiegen die Besamungszahlen mit Hornlosbullen inzwischen kontinuierlich an. Auch wenn das Thema zunehmend auf politisches Interesse stosse, müsse die Hornloszucht letztlich durch Qualität und Akzeptanz bei den Landwirten überzeugen.