Fünf Roboter, 550 Milchkühe und KI

Delaval hat die eigene Hamra-Farm in Schweden ausgebaut. Viele Tools, die dort entwickelt werden, kommen in der Schweiz zum Einsatz. Denn die Nachfrage nach ihnen ist hoch.

Susanne Meier |

Delaval betreibt im schwedischen Tumba die Hamra-Farm. Sie ist ein kommerzieller Milchviehbetrieb, aber auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum des Melktechnikkonzerns. Nun wurde der Betrieb erweitert. Die neuen Dimensionen sind beträchtlich: Der Hof umfasst eine Fläche von zwei Fussballfeldern und einen neuen Galtvieh- und Kälberstall, einen neuen Jungviehstall und einen neuen Roboterstall, der gleichzeitig als Besucherzentrum dient.

Der VMS-Stall (VSM ist die Bezeichnung des Delaval Melkroboters) verfügt über vier automatische Melksysteme vom Typ VMS V310 und einen Delaval VMS V300. Die Zahl der Milchkühe wurde von 260 auf 550 fast verdoppeln, wodurch die Gesamtzahl der Tiere auf über 1’000 steigt.

Kuhkomfort im Fokus

Wie Delaval schreibt, hat der Kuhkomfort Priorität, dafür sorgen etwa die Liegeboxengestaltung und schwingende Kuhbürsten. Doch natürlich sind die Stähle auch mit allen Technologien ausgestattet. Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt die Mitarbeiter bei der Brunsterkennung und beim Krankheitsmonitoring.

Die Eckdaten:

  • Neuer VMS-Stall für bis zu 350 Kühe, ausgestattet mit KI-gesteuerten Krankheitsrisikomodellen, automatischen Zellzahlmessgeräten, Verhaltensanalyse-Tools und schwingenden Kuhbürsten
  • Trockensteher- und Kälberstall für 200 Aufzuchttiere bis fünf Monate
  • Jungviehstall mit Platz für 350 Jungtiere von fünf Monaten bis zwei Jahre
  • Renovierter ursprünglicher VMS-Stall für 60 Galtkühe
  • Erweiterter Forschungs- und Entwicklungsstall mit einer Kapazität für 165 Kühe.

Sensoren mit einer automatisierten Zellzahlmessung verbessern die Milchqualität und die Eutergesundheit, während Verhaltensanalyse-Tools die Aktivität, das Wiederkäuen und die Fressgewohnheiten verfolgen. Trotz der immensen Tierzahl: Die Hamra-Farm ist in Bezug auf Gras, Mais und Getreide autark, und auch die Gülle wird nur auf den eigenen Feldern ausgebraucht.

Tools werden nachgefragt

Laut Urs Schmid, bei Delaval in Sursee LU verantwortlich für die Melktechnik, kommt der Ausbau in Tumba auch den Schweizer Produzenten zugute: «Viele Elemente und Technologien, die dort getestet werden, kommen bald auch bei uns auf den Markt. So das Flow Responsive Milking (FRM).

Das System hält das Vakuum an der Zitze konstant, selbst bei schwankendem Milchfluss aus den einzelnen Vierteln. Das führt zu kürzeren Melkzeiten, zu weniger Zeitbedarf zum Ansetzen und damit zu einem schnelleren, sanfteren und vollständigeren Melkvorgang für die Kühe – und so zu einem höheren Leistungspotenzial.» 

Die Nachfrage nach automatischen Melksystemen sei in der Schweiz sehr gross. «Bei acht von zehn Neubauten setzen die Landwirte aufs VMS. Tools zum Krankheitsmonitoring, zur Milchqualitätskontrolle und zur Brunstüberwachung werden bei jeder zweiten Investition zusätzlich eingebaut.»

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