
Kuhhörner haben keinen Einfluss auf Milchqualität und Verdauung.
Braunvieh Schweiz
Die Auswirkungen des Hornstatus (Be- oder Enthornung) von Kühen und des β-Casein-Genotyps (siehe Textbox) auf die Zusammensetzung und Qualität der Milch werden kontrovers diskutiert. «Beispielsweise wird immer wieder, besonders in biodynamischen Kreisen, deklariert, dass die Milch von behornten Kühen besser verdaulich und gesünder sei als die von hornlosen Kühen, trotz fehlender wissenschaftlicher Grundlage», schreiben die Forschenden.
128 Kühe
Untersucht wurde in dieser Studie, ob sich die Milch von behornten und enthornten Kühen in ihrer Zusammensetzung unterscheidet und ob die Milch unterschiedlich verdaut wird. Dies aufgrund früherer, wenn auch methodisch limitierter, Studien, die einen Einfluss der Enthornung auf Milchinhaltsstoffe nahelegten.
Einer der wohl am kontroversesten diskutierten Faktoren, der die Milchverdauung beeinflussen könnte, ist die genetische Variante des Milchproteins β-Casein. Um deren Einfluss auszuschliessen respektive auch zu untersuchen, haben die Forscher genetische Varianten des β-Caseins ebenfalls berücksichtigt.
A1- und A2-Milch: Der Einfluss des Genotyps
In ihrem Erbgut tragen Kühe unterschiedliche Gene, die bestimmen, welche Milchproteine (=Eiweisse) sie produzieren. Die genetischen Varianten des Milchproteins β-Casein, die bisher identifiziert wurden, umfassen zwölf Varianten, wobei die Varianten A1 und A2 die Häufigsten und Bekanntesten sind. Die zwei Varianten unterscheiden sich in der Aminosäuren-Position 67 des Proteins.
Eine Kuh kann eine von drei genetischen Varianten tragen und damit einem von drei β-casein-Genotypen zugeordnet werden: A1A1, A1A2 oder A2A2. Vor allem die Auswirkungen der Variante A1 auf die menschliche Verdauung wird unter Wissenschaftlern zurzeit kritisch diskutiert.
Analysiert wurden 128 Milchproben von 64 behornten und 64 enthornten Brown-Swiss- und Original-Braunvieh-Kühen, die jeweils eine von drei Genvarianten des β-Caseins (A1A1, A1A2 und A2A2) trugen. Die Einflüsse des Hornstatus und der genetischen β-Casein-Variante auf die detaillierte Milchzusammensetzung und Milchproteinverdauung wurden unabhängig voneinander in In-vitro-Experimenten, die die menschliche Verdauung simulieren, getestet.

In der Studie wurden 64 Braunvieh-Kühe ohne Hörner untersucht.
Samuel Krähenbühl
Keine Unterschiede
Das Resultat: Es wurden keine Unterschiede in den Hauptinhaltsstoffen der Milch, dem Fettsäuremuster, den wichtigsten Milchproteinen und freien Aminosäuren gefunden – weder zwischen be- und enthornten Kühen noch zwischen solchen mit verschiedenen Varianten des β-Casein. Die β-Casein-Variante beeinflusste jedoch das Verdauungsmuster (Peptidmuster) von β-Casein im Magen. Die Abweichungen zeigten sich genau an den Stellen der Aminosäurenkette auf, an denen sich die A1- und A2-Variante des β-Caseins unterscheiden (siehe Box). Diese Differenzen glichen sich jedoch nach der Dünndarmpassage wieder aus.
Ob sich die Unterschiede auf die menschliche Verdauung und das Wohlbefinden auswirken, bedarf weiterer Untersuchungen. «Vom Hornstatus war die Verdaulichkeit der Milch in dieser Studie nicht beeinflusst», so das Fazit der Studie. Dies trotz des Einsatzes extrem sensibler Methoden, die eindeutig den Unterschied zwischen Milch von Kühen mit genetischem Unterschied im β-Casein aufzeigen konnten, de auf einer einzigen Aminosäure basiert, also einem winzigen Detail in der gesamten Milchzusammensetzung.
Fazit
- In der vorliegenden Studie wurden keine Unterschiede in der Milchzusammensetzung und Milchverdauung von be- und enthornten Kühen gefunden.
- Milch von Kühen mit genetischem Unterschied im β-Casein wird im Magen leicht anders verdaut, jedoch gibt es im Dünndarm keine Unterschiede mehr im Verdauungsmuster.
Hirschkühe, Rehe und viele andere weibliche Pflanzenfresser tragen seit Jahrhunderten keine Hörner und leben immer noch.
Bereits auf Felsenzeichnungen der Antike (Ägypter) sind Kühe, die gemolken werden ohne Hörner dargestellt. Kühe, die für die Arbeit verwendet wurden, hatten dagegen Hörner, weil es damit einfacher war, sie vor einen Karren oder einen Pflug zu spannen. Gemüse oder Salat findet man übrigens auf keinem einzigen Bild. Wer Kühe mit Hörner mag, soll sie haben. Wer keine Hörner mag, der ist auch OK. Hört endlich auf damit, aus allem eine Religion machen zu wollen.
Der Vergleich zwischen genetisch hornlosen Kühen und Hornkühen währe noch interessant.
Oder das man auf grund von Kot und Urin untersuchingrn feststellen kann ob ein Tier Hörnet hat oder nicht lg Benno.