Sie vergleichen die Liegematten mit jenen aus dem Turnunterricht

Als Michael Rusterholz in seinem Milchviehstall eine Erweiterung mit Aussenboxen plante, war für ihn klar, dass dort Tiefboxen mit Stroh hinkommen sollten. Dann hat er sich umentschieden und bereut es nicht.

Bettina Kiener |

Michael Rusterholz bewirtschaftet in Wädenswil  ZH einen Milchwirtschaftsbetrieb mit 47 Milchkühen, hauptsächlich der Rasse Holstein sowie einigen Brown-Swiss-Tieren, und 30 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche. Darauf baut der 31-Jährige rund 5,5 Hektaren Silomais, Futterweizen und Kunstwiese an. Der Rest ist Grünland. Den Bauernhof hat er vor drei Jahren von seinen Eltern übernommen.

Die Mutter arbeitet Teilzeit auf dem Betrieb, der Vater arbeitet auswärts und hilft aus, wenn Not am Mann ist. Die Melkarbeit übernimmt ein Roboter des schwedischen Herstellers DeLaval, und damit die Kühe immer genug von der Totalmischration auf dem Fresstisch haben, ist ein Futteranschieberoboter der Firma Schauer im Einsatz.

Platz für 59 Kühe

Den Laufstall mit 40 Tiefboxen haben die Eltern von Michael Rusterholz vor 27 Jahren gebaut. Der Betriebsleiter hat nach der Übernahme einerseits in die Automation investiert, andererseits hat er den Stall mit 19 Liegeboxen im Aussenbereich erweitert und will den Kuhbestand nach und nach aufstocken. Beim Gespräch am Küchentisch erzählt der Landwirt, dass für ihn zuerst gar nichts anderes als eingestreute Tiefboxen infrage gekommen seien.

«Darin liegen die Kühe am bequemsten.» Von Hochboxen mit einer dünnen Gummimatte dagegen hielt er nicht viel. Bei der Planung des Anbaus interessierte sich Rusterholz für Rillenbodenplatten im Laufbereich, die den Vorteil haben, dass durch die Rillen die Flüssigkeit von der Oberfläche abfliesst, sodass die Klauen stets trocken bleiben und die Lauffläche sauber und trittsicher ist. Diese Elementplatten werden von der Grüter-Handels AG aus Buttisholz LU vertrieben. Und so wurde er bei diesem Unternehmen auf die Kuhmatratze Dutch Mountain aufmerksam. «Die Dutch Mountain übertrifft alles bisher Dagewesene an Weichheit, Elastizität und Griffigkeit», heisst es auf der Website der Grüter-Handels AG zum Produkt, das in Holland entwickelt wurde.

Alle Weichbettmatten belegt

Die Schaumstoffmatte ist rund 14 Zentimeter dick und erinnere an die Turnmatten im Sportunterricht, wie Rusterholz sagt. Darüber wird eine laut Hersteller hautfreundliche Deckmatte gespannt, die die Bewegungen des Schaumstoffs mitmacht. Rusterholz wollte mehr über die Weichbettmatte erfahren und besuchte einen Betrieb, der im Stall unterschiedliche Boxensysteme hatte: Tiefboxen, eingestreut mit einer Stroh-Kalk-Mischung, Hochboxen mit dünnen Gummimatten, mit Wasserbettmatratzen oder eben mit Dutch-Mountain-Matten.

Alle Tiefboxen und die Boxen mit der Weichbettmatte seien belegt gewesen und die Kühe seien gar angestanden, um darin zu liegen statt in einer anderen, erzählt der Betriebsleiter. Da sei für ihn klar gewesen, dass auch er auf diese Liegeboxenlösung setzen wolle. Zumal Michael Rusterholz auf seinem Betrieb nicht genug Stroh produziert, um die bestehenden Tiefboxen einzustreuen. Mit zusätzlichen Tiefboxen hätte er noch mehr Stroh zukaufen müssen.

Weniger Stroh und Arbeit

Bei den Hochboxen profitiert Rusterholz dagegen vom kleineren Strohbedarf und vom geringeren Arbeitsaufwand, um sie sauber zu halten. Tobias Lehner ist Verkaufsberater Region Ostschweiz bei der Grüter-Handels AG.

Er sagt zu den Vorteilen der Weichbettmatte: «Die Kühe haben immer den gleich hohen Liegekomfort mit wenig Aufwand. Und weil sie auf den Matten tief einsinken, können sie auch gut aufstehen, da sie guten Halt haben und die Kraft von ganz unten mobilisieren.» Zudem würden die Gelenke und das Euter entlastet. Und liegende und gesunde Kühe produzierten mehr Milch, so Lehner, auf dessen elterlichem Betrieb auch auf die Dutch-Mountain-Matten gesetzt wird.

520 Franken je Laufmeter

Dieser Komfort hat aber auch seinen Preis, und die Matten kosten bei einer Breite von 190 Zentimetern 520 Franken pro Laufmeter. Auch gilt es zu beachten, dass die Erfahrungen zum Einsatz in Schweizer Ställen lediglich rund zwei Jahre umfassen. Es wird sich erst noch zeigen, wie sich das Material langfristig verhält. «Positiv klingen die Stimmen hierzu aus Holland, wo die Matte bereits seit circa acht Jahren erfolgreich eingesetzt wird», sagt Tobias Lehner.

Den Entscheid, in Hochboxen mit Dutch-Mountain-Weichbettmatten investiert zu haben, bereut Betriebsleiter Michael Rusterholz trotz des Preises und der fehlenden Erfahrung zur Langlebigkeit aber nicht. Für ihn überwiegen die Vorteile, und es ist ihm wichtig, dass es seinen Kühen wohl ist. Und das ist der Fall, wie der Gang durch den Stall zeigt: Die Tiere sind am Liegen und Wiederkäuen.

An der Suisse Tier

Die Grüter-Handels AG präsentiert die Weichbettmatte Dutch Mountain an ihrem Stand in der Halle 1 an der Suisse Tier vom 21. bis 23. November 2025 in Luzern. bki

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