Sieben 100'000er-Kühe in zehn Jahren

Langlebige Kühe werden immer häufiger. Dass im selben Betrieb innert kurzer Zeit gleich mehrere Kühe die 100'000er-Grenze knacken, ist jedoch die Ausnahme. Ein Beispiel aus dem Zürcher Oberland.

Langlebige Kühe werden immer häufiger. Dass im selben Betrieb innert kurzer Zeit gleich mehrere Kühe die 100'000er-Grenze knacken, ist jedoch die Ausnahme. Ein Beispiel aus dem Zürcher Oberland.

Vor zehn Jahren wurde im Heiwinkel die erste 100'000er-Kuh gefeiert. In diesen Tagen ist es bereits die siebte. Der Betriebsleiterfamilie Annika und Silvio Fürst ist die Freude anzusehen. Mit ihren Kühen sind sie höchstens an regionalen Ausstellungen anzutreffen. Aber das heisst nicht, dass sie ihnen deshalb wenig bedeuten. Im Gegenteil: Silvio Fürst gehört zu jenen Jungbauern, die einerseits rechnen, andererseits mit offenen Augen durchs Leben – oder durch den Stall – gehen.

Beobachten, beobachten

Es muss ja einen Grund haben, weshalb Kühe, die sich im Laufstall ohne Sonderbehandlung bewähren müssen, alt werden und trotzdem viel Milch mit fetten Inhaltsstoffen produzieren. «Die sind mir besonders wichtig. Gute Gehalte in der Tankmilch geben einen Zuschlag. 1000 Franken pro Monat mehr oder weniger im Geldbeutel ist ein Unterschied», betont der 30-jährige Landwirt, der den Betrieb vor zwei Jahren von seinen Eltern übernommen hat.

Beobachtung, viel Bewegung, Pflege und bedarfsgerechte Fütterung nennt er als Voraussetzungen, damit seine Kühe in Schuss bleiben. «In voller Laktation achte ich vor allem auf die Pansenfüllung, auf die Krümmung des Rückens (aufgezogener Bauch) und auf einen Milchharnstoffwert bei 25.» Ein Drittel der Zeit verbringen seine Tiere auf der Weide, im Sommer nachts, mit Portionenweide. Welche legt sich draussen früher hin als alle anderen? Das sei ebenfalls ein Hinweis auf das Wohlbefinden und die Gesundheit.

R-Linie bewährt sich

Zu Fürsts Heldinnen der 45-köpfigen Kuhherde: Buster Rita 444494 war die erste 100'000er-Kuh. Ihre Grosstochter Tano Regula VG89 schaffte es mit fast 95'000kg beinahe. Dann folgt Stadel Romana EX 90, noch heute eine formschöne Dame. Sie hat die Grenze im März überschritten. Inhaltsstoffe sind keine leeren Worte: 4,34% Fett und 3,49% Eiweiss sind die Werte. Ihrer Halbschwester Troubadour Ramona fehlten lediglich knapp 2500 kg als 100-Tonnen-Kuh. Sie konnte gar 5,18% Fett und 3,47% Eiweiss bieten. 

Amsel schaffte es bis 135'000 kg. Noch im Rennen sind Ruby Nastia und Jim Veiel, die einzige zugekaufte Kuh. Sie ist 18 und stand drei Jahre in einem Nicht-Herdebuch-Betrieb und kam nach dessen Aufgabe der Milchwirtschaft auf den Hof. «Sie hätte noch einiges mehr geleistet», weiss Fürst. Sie ist nicht mehr trächtig und wird den Betrieb im Herbst verlassen.

Fundament ist Stärke

Bisher sei Typ die stärkste LBE-Position gewesen. Heute seien dies die Typ- und die Fundamentsnote. Und das sei gut so. Funktionelle Merkmale wie  Fruchtbarkeit, Geburtsablauf, Zellzahl und eben Fundament seien wichtige Parameter bei der Anpaarung, unterstreicht der Meisterlandwirt. Red Boy, Big Apple und Wyman, auch gesext, nennt er als Favoriten. «Der Stier muss auf die Kuh passen.» Milch ist nicht das oberste Ziel. «Über 9000 kg  Herdenschnitt haben wir schon.» Dennoch wird die 10'000er-Marke anvisiert. Wichtiger sei jedoch die funktionelle Kuh.

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