Schweizer Rindersperma ist in der ganzen Welt gefragt. In 48 Ländern setzten Züchter letztes Jahr auf Schweizer Erbgut. Besonders gefragt ist dabei die Simmentaler- Genetik.
556351 Samendosen exportierte Swissgenetics im letzten Geschäftsjahr (der «Schweizer Bauer» berichtete). Das sind nochmals zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Der erneute Zuwachs kam trotz eines eher schwierigen Marktumfeldes zustande. Der hohe Schweizer Franken und ein harter Preiskampf machten auch vor dem Samengeschäft nicht Halt. René Bucher, Leiter Marketing von Swissgenetics, geht davon aus, dass die Exporte ohne die schwierige Währungssituation noch höher gewesen wären. Zudem mussten Preiseinbussen verzeichnet werden.
Osten will Zweinutzung
Im Ausland besonders gefragt ist die Rasse Simmental. «Simmental ist eine wichtige Doppelnutzungsrasse, das heisst, sie kann Fleisch und Milch produzieren. Deshalb ist sie vielerorts gesucht», erklärt René Bucher die Beliebtheit der alten Schweizer Viehrasse. Vor allem in Osteuropa sei sie gefragt.
Zudem zeichnet sich die Rasse durch ihre Robustheit, Hitzetoleranz und Langlebigkeit aus, weswegen sie auch in Regionen mit extensiven Produktionsbedingungen bestens eingesetzt werden kann. Im Inland dominieren hingegen andere Rassen, Simmental kommt hierzulande nur auf einen Anteil von rund vier Prozent an den verkauften Samendosen.
Seit 2004 Aufwärtstrend
Seit 2004 geht es mit den Schweizer Exporten vorwärts. Das Exportgeschäft wurde in Swissgenetics integriert und eine globale Kooperation mit dem kanadischen Unternehmen Semex im Vertrieb vereinbart. Mit Erfolg: seither hat sich die Anzahl Exporte versechsfacht. Bucher führt den Erfolg auf eine klare Qualitätsstrategie zurück. «Wir gehören in Sachen Qualität weltweit zu den führenden Ländern», so Bucher. Er geht denn auch davon aus, dass sich der Exporttrend weiter fortsetzen wird, wenn auch vielleicht nicht mehr in diesem Ausmass. Prognosen für die nächsten Jahre abzugeben, sei aber schwierig, auch wegen der ungewissen Währungssituation.
Ins Reich der Mitte
Potenzial ausgemacht hat Swissgenetics jedenfalls bereits: In China nahm zuletzt der Fleisch- und Milchkonsum und damit auch die Anzahl Rinder stark zu. Der Exportverantwortliche von Swissgenetics war bereits mehrmals in China, um den Markt zu sondieren. «Hier liegt grosses Potenzial», zeigt sich René Bucher überzeugt. Es sei jedoch eine grosse Herausforderung, die marktpolitischen und kulturellen Hürden zu überwinden und auf dem Markt Fuss zu fassen.