Umfrage: Ist Kompostierungsstall für Euch eine Option?

Beim Kompostierungsstall kommt der trockene Kompost den Klauen und beim Ausbringen dem Boden zugute. Ist ein Kompoststall für Euch eine Option? Macht mit bei der Umfrage.

sum/ats |

2020 hat das Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg TG einen Kompostierungstall gebaut. Heute zieht Christof Baumgartner, Leiter Milchproduktion am Arenenberg, eine positive Bilanz: «Der Stall läuft sehr gut. Wir können auch in den Wintermonaten die Temperatur der Rotte auf über 30 Grad halten, sodass die Umwandlung zu Kompost funktioniert. Nach dem ersten Sommer haben wir Deckenlüfter installiert. Das hat im Sommer die Akzeptanz der Liegefläche bei den Kühen und im Winter das Abtrocknungsverhalten der Matte stark verbessert.»

Sie wird zweimal täglich mit einer Bodenfräse und einmal pro Woche mit einem Grubber auf die maximale Tiefe bearbeitet. Im Frühling und im Spätsommer wird das Material ausgewechselt. Dann wertet der Kompost den Boden auf.

Liegt im Trend

Mit dem Entscheid, den 52 Kühen statt Liegeboxen eine 480m2 grosse Kompostliegefläche zur Verfügung zu stellen, hat der Arenenberg den Puls der Zeit getroffen. Das bestätigt Katrin Müller vom Strickhof ZH: «Das Bauen von Kompostierungsställen liegt im Trend. Immer mehr Landwirte interessieren sich dafür.»

Einzig im Bündnerland kann Batist Spinatsch vom Plantahof den Trend nicht bestätigen: «Das hängt mit dem hohen Strohverbrauch zusammen.» Christof Baumgartner schätzt, dass es etwa 55 Kompostierungsställe und eine leichte Zunahme gibt.

Herausforderung im Winter

Katrin Müller sieht beim Kompostierungstall viele Vorteile: «Im Vergleich zu Liegeboxensystemen punktet er mit dem grossen Kuhkomfort. Und innovative Kompostierungsstallbauten, etwa mit Wärmerückgewinnung aus der Kompostmatratze, werden immer mehr zum Thema», weiss sie.

Herausfordernd sei es, im Winter die Kompostierung am Laufen zu halten. Das Risiko, dass es im Sommer zu Hitzestress komme, sei hingegen klein, obwohl die Liegefläche durch die mikrobiologische Aktivität etwas wärmer sein kann. «Dafür sind die Kühe deutlich sauberer und die Klauen gesund.»

Einstreukosten als Nachteil

Die Einstreukosten stuft sie als einzigen grösseren Nachteil ein: «Einstreumaterial wie Sägemehl ist in den letzten Jahren durch Konkurrenz aus der Energiebranche teurer geworden.» Dafür sei beim Kompostierungsstall der Arbeitsaufwand für die Pflege der Liegeflächen geringer als bei Tiefstrohliegeboxen: «Die Bearbeitung erfolgt in der Regel maschinell.»

Weil Sägemehl relativ teuer ist, streut der Arenenberg laut Christof Baumgartner Sägemehl, Siebabgang von Hackschnitzelanlagen und Dinkelspelzen ein. Dinkelspelzen werden bis zu maximal 30 Prozent eingesetzt. «Die Materialien oder eine Kombination davon haben sich bewährt. Die Tiere und insbesondere die Klauen sind sehr sauber. Die Liegefläche wird gut angenommen.»

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