Zum 10. Geburtstag ein Comeback

Auf dem Zuchtbetrieb von Peider und Bettina Jenny in Zillis wurde am 14.12.2011 nicht nur Geburtstag gefeiert. Seit Dezember führt ihre Brown-Swiss-Kuh Ronja die Topliste Kühe nach Gesamtzuchtwert wieder an.

Reiner Schilling |

Auf dem Zuchtbetrieb von Peider und Bettina Jenny in Zillis wurde am 14.12.2011 nicht nur Geburtstag gefeiert. Seit Dezember führt ihre Brown-Swiss-Kuh Ronja die Topliste Kühe nach Gesamtzuchtwert wieder an.

Für 100000 Kilo Milchleistung oder an Viehausstellungen erhalten Zuchttiere Preise und Podestplätze. Anders bei der Rangliste im Gesamtzuchtwert vom Schweizer Braunviehzuchtverband, die dreimal im Jahr erscheint. Hier gibt es keine Orden und keine Plaketten. Ist doch dieser Gesamtzuchtwert mitentscheidend für den Erfolg der Schweizer Braunviehzucht.

Ronja aus dem Berggebiet

Rund 3  Jahre lang erfüllte Poldi Ronja als Beste die Zuchtmerkmale von Fruchtbarkeit über Milchgehalt, Persistenz bis zu Fundament, Euter und Zitzen. Nur vier Monate wurde sie auf den zweiten Platz versetzt.  In der Dezemberliste  schaffte sie mit 145 GZW-Punkten ihr Comeback auf Rang 1.

Auch ihr Zuchtwert Milch  gehört mit +1445 zu den besten. Ronja ist eine kräftige und schwere Kuh, beurteilt mit EX 93. Als Schausiegerin bei Viehschauen ein zu grobes Tier. Für Leistung und Wirtschaftlichkeit im Milchviehbetrieb eher das Optimum. «Im Stall die mit Abstand beste Kuh», freut sich Landwirt Jenny. Mit ihren Zahlen darf sie sich sehen lassen: Im Schnitt von sieben Laktationen weist sie 10063 kg Milch mit 4,36% Fett und 3,46% Eiweiss aus.  So spart Ronja mit ihrer Robustheit Tierarzt- und Besamungskosten, beschert dem Bauern viel gehaltvolle Milch und gesunde Nachkommen mit hohem Zuchtwert. Von bisher sechs Kuhkälbern stehen Wagor Raffaela auf Rang 12 und Prunki Romantica auf Rang 238 derselben Liste. Stierkalb Tau Real von 2008 war Prüfstier bei Swissgenetics und wartet auf seinen Zweiteinsatz.

Sommer auf Heimbetrieb

Einen Wermutstropfen hat die Erfolgsgeschichte von Ronja. So darf sie und andere wertvolle Tiere nicht auf die örtliche Kuhalp Taspegn. Zu heikel wäre der Zuchtwertverlust, da die Futterbedingungen Ende Sommer den Anforderungen von Ronja nicht mehr gerecht werden. Auf dem 28-Hektar-Talbetrieb hält Jenny seine 10 bis 11 Kühe und rund 30 Stück Jungvieh mit Heu, Emd, Grassilage und Kraftfutter sowie hohem Kuhkomfort und regelmässigem Auslauf. «Ich füttere mehr nach Gefühl», sagt Jenny, denn es muss für ihn möglichst einfach gehen.

Dafür haben die Tiere lange Fresszeiten und erhalten mittags zusätzlich Futter. «Man könnte noch mehr herausholen», was er aber nicht will, gerade wegen der Wirtschaftlichkeit. Für 2013 steht ein Stallanbau am Ortsrand von Zillis bevor. Die Kühe erhalten neue Liege- und Fressplätze, wie bisher im Anbindestall. Ob eines der Kinder in die Fussstapfen des Züchters nachrückt, bleibt offen. Die beiden Jungs zeigen jedenfalls ihre Freude am Zuchtvieh.

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