
Ab Herbst 2026 wird die Sammelbestellung jährlich angeboten, um Züchterinnen und Züchtern eine kontinuierliche, kostengünstige Testmöglichkeit zu gewährleisten.
Karin Rohrer
Der Schweizerische Freibergerverband (SFV) führt ab der Hengstselektion 2026 einen Gentest auf HIP für alle Hengstkandidaten ein, heisst es in einer Mitteilung. Die Massnahme ergänzt die bereits etablierten Tests auf PSSM Typ 1 und CLF (Caroli-Leberfibrose).
Die Entscheidung basiert auf Empfehlungen des Instituts für Genetik der Universität Bern, das eine breite Testung empfiehlt, um die Verbreitung dieser seltenen, aber ernsthaften Erbkrankheit zu begrenzen. Die Testresultate dienen der Information: Keine Hengste werden aufgrund eines Trägertests ausgeschlossen.
Wissenschaftlich fundiertes Paarungsmanagement
HIP ist eine autosomal-rezessive Erkrankung. Träger sind gesund, ihre Nachkommen erkranken nur, wenn beide Eltern Träger sind. Das Risiko für betroffene Fohlen liegt bei 25 Prozent. Durch den Test wissen Züchterinnen und Züchter künftig genau, welche Hengste Träger des HIP-Gens sind.
Dies ermöglicht eine gezielte, verantwortungsbewusste Planung von Anpaarungen. Nach dem gleichen Prinzip wird auch bei der CLF verfahren: Träger werden nicht mehr systematisch vom Zuchtprogramm ausgeschlossen, sondern das Paarungsmanagement auf wissenschaftlicher Grundlage angepasst.
Transparenz und Erhalt der genetischen Vielfalt
Die Angaben zu Trägertieren werden im Hengstkatalog veröffentlicht, teilt der SFV mit. Züchterinnen und Züchter müssen ihre Stuten testen lassen, wenn sie riskante Paarungen vermeiden wollen. PSSM bleibt hiervon unberührt: Träger dieses Gens werden weiterhin von der Hengstauswahl ausgeschlossen. Dieses Vorgehen fördert genetische Vielfalt, Transparenz und eine nachhaltige Zucht der Freibergerrasse.
Sammelbestellung für HIP-Test startet erneut
Um die Testdurchführung zu erleichtern, bietet der SFV erneut eine Sammelbestellung an. Der Test kostet CHF 40.– (statt CHF 80.–) exkl. MwSt. Anmeldungen sind bis 14. November 2025 möglich.
Ergebnisse werden in der Regel innerhalb von zwei Wochen übermittelt. Ab Herbst 2026 wird die Sammelbestellung jährlich angeboten, um Züchterinnen und Züchtern eine kontinuierliche, kostengünstige Testmöglichkeit zu gewährleisten, heisst es in der Mitteilung. Züchter und Züchterinnen können sich für die Sammelbestellung via Mail oder telefonisch (026 676 63 43) melden. Vorsicht: Anmeldefrist läuft bald ab.