Umweltschützer haben am Dienstag vehement einen besseren Schutz für Haie verlangt. «Der Schutz der wichtigsten Raubfischart ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit», sagte Elizabeth Griffin Wilson von der Umweltschutz-organisation Oceana.
Die im Atlantik fischenden Länder dürften nicht länger darüber hinwegsehen, dass durch diese Fischerei der Bestand der Haie dezimiert werde, erklärte Griffin Wilson. Derzeit tagt in Istanbul die Internationale Schutzkommission für den Thunfisch im Atlantik (ICCAT).Heringhaie und Seidenhaie ins Meer zurückwerfen
Oceana rief die Kommission zu einer Regelung auf, wonach Fischer die vom Aussterben bedrohten Heringshaie und Seidenhaie wieder ins Meer zurückwerfen müssen, falls sie ihnen in die Netze geraten. Die Hälfte der Länder, die im Atlantik Fischfang betreiben, hat nach Oceana-Angaben keinen Bericht über den Beifang von Haien vorgelegt.
Dies zeige, dass diese Länder die Bedrohung verschiedener Hai-Arten durch den Fischfang nicht richtig einschätzten, kritisierte die Organisation. Derzeit gebe es eine Verpflichtung zum Rückwurf nur für Hammerhaie, Grossaugen-Fuchshaie und Weissspitzen-Hochseehaie.
Fangbeschränkungen ausdehnen
Oceana rief die ICCAT dazu auf, die Fangbeschränkungen auch auf Kurzflossen-Makohaie und Blauhaie auszudehnen. Ausserdem sollten sich alle im Atlantik fischenden Staaten dazu verpflichten, Berichte über Hai-Beifang zu verfassen. Haie seien wegen ihrer langen Reproduktionszyklen besonders vom Aussterben bedroht.
Auf der Agenda der ICCAT-Konferenz stand auch die Überwachung des illegalen Fangs von Blauflossenthunfisch, dessen zartes rotes Fleisch besonders beliebt ist. Diese Thunfischart ist in der Vergangenheit überfischt worden, um die weltweite Nachfrage nach Sushi zu decken.