Die verborgene Welt der Schläfer

Haselmaus und Siebenschläfer führen ein heimliches Leben, sie gehen meist im Dunkeln auf Nahrungssuche. Nun widmen Forscher den kleinen Tieren einen Fachkongress im Osten Deutschlands. Klar ist: In vielen Ländern sind die Nager bedroht.

Haselmaus und Siebenschläfer führen ein heimliches Leben, sie gehen meist im Dunkeln auf Nahrungssuche. Nun widmen Forscher den kleinen Tieren einen Fachkongress im Osten Deutschlands. Klar ist: In vielen Ländern sind die Nager bedroht.

Etwa 120 Schlafmausforscher aus 24 Ländern versammeln sich ab Donnerstag zu dem Kongress in Ostritz. Weltweit gibt es rund 20 Arten von Schläfern, wie diese Gruppe der Nagetiere genannt wird. Vier davon leben in Mitteleuropa, wie Schlafmaus-Forscher Sven Büchner vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz sagt.

In der Welt der Schlafmäuse gibt es für Wissenschaftler noch grossen Forschungsbedarf: Unklar sei etwa, warum der Gartenschläfer in manchen Regionen völlig ausgestorben sei, sagt Büchner. Krankheiten, Inzucht oder weniger Insekten könnten die Ursachen für das Verschwinden sein.

Siebenschläfer im Vormarsch?

Recht weit verbreitet ist derzeit noch die Haselmaus. Eine Auswertung Tausender gesammelter Haselnuss-Schalen auf Frassspuren in Deutschland ergab allerdings, dass auch diese Tierart in Bedrängnis gerät, wie Büchner berichtet. «Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt.»

Eine Erklärung für den Rückgang könnte laut Büchner die Konkurrenz der Siebenschläfer sein, die auf dem Vormarsch seien. Ein Grund dafür ist, dass der Anteil von Laubmischwäldern zunimmt, wo Siebenschläfer Eicheln und Bucheckern finden. In den Bäumen beziehen sie Astlöcher und Spechthöhlen.

Rätselhafter Winterschlaf

Zum Winterschlaf kommen Siebenschläfer auf den Boden und graben sich etwa anderthalb Meter tief ein. Nahezu acht Monate schlafen sie, bevor sie im Mai wieder hervorkriechen. «Das Phänomen Winterschlaf ist nur ansatzweise verstanden», sagt Büchner.

Die Forscher wissen zwar, dass Schläfer ihren Stoffwechsel drosseln, die Körpertemperatur bis auf etwa 0,5 Grad Celsius herunterfahren und mitunter nur alle elf Minuten atmen. «Wie sie es hinkriegen, im Frühling wieder aufzuwachen, ist uns gänzlich unklar», sagte der Forscher.

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