Das Verbot der Nerzzucht war im Dezember 2020 in Kraft getreten und im vergangenen September um ein Jahr verlängert worden. - Derek Naulls
In Dänemark besteht unter den Nerzzüchtern offenbar nur noch wenig Interesse an einer Fortsetzung dieser Tätigkeit.
Wie das Fachmagazin „Landbrughsavisen“ berichtete, hatten sich bis zum 9. Februar lediglich zwei Nerzzüchter an der Überwinterungsregelung beteiligt, die es ihnen ermöglicht, Unterstützung für eine mögliche Wiederaufnahme der Nerzzucht zu erhalten. Die Antragsfrist endet allerdings erst am 1. April.
Wichtig aus Sicht der Nerzzüchter ist es, bald Klarheit zu haben. Damit er ab dem 1. Januar 2023 wieder Nerze halten könne, müsse er die Möglichkeit haben, im Herbst Verträge über den Zukauf von Nerzen aus dem Ausland abzuschliessen, so dass die Nerze sofort geliefert werden könnten, zitierte „Landbrughsavisen“
einen der beiden bisherigen Antragsteller.
Für die Alternative, eine endgültige Stilllegungsentschädigung zu beantragen, haben sich bisher 525 der insgesamt rund 1100 ehemaligen Nerzzüchter entschieden. Das Verbot der Nerzzucht war im Dezember 2020 in Kraft getreten und im vergangenen September um ein Jahr verlängert worden. Alle Nerze, einschliesslich der Zuchttiere, wurden gekeult, weil man Corona-Mutationen bei den Tieren befürchtete, die sich als resistent gegen die Impfstoffe gegen Covid-19 erweisen könnten. Insgesamt wurden schätzungsweise bis zu 17 Millionen Nerze getötet.
Ob der Keulungsanordnung verlor der damalige dänische Landwirtschaftsminister Mogens Jensen das Vertrauen wichtiger Akteure im Agrarsektor und trat von dem Amt zurück. Der Präsident des Dachverbandes der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F), Søren Søndergaard, hatte der Regierung in einem offenen Brief vorgeworfen, ohne gesetzliche Grundlage mit der Nerzindustrie ein „Kronjuwel“ des Landes geopfert und das „Lebenswerk“ vieler Familien zerstört zu haben.
