Durchbruch: Zwischen Arten werden synthetische Barrieren errichtet

Forscher der Universität Bern haben eine Fruchtfliege genetisch so verändert, dass sie eine eigene Spezies bildet. Diese neue Fliegenart kann sich nicht mit natürlichen Arten vermehren. Sie könnte also als Modell dienen, um Risiken in der Gentechnologie zu verringern.

sda |

Forscher der Universität Bern haben eine Fruchtfliege genetisch so verändert, dass sie eine eigene Spezies bildet. Diese neue Fliegenart kann sich nicht mit natürlichen Arten vermehren. Sie könnte also als Modell dienen, um Risiken in der Gentechnologie zu verringern.

Professor Eduardo Moreno vom Institut für Zellbiologie habe herausgefunden, wie man eine künstliche genetische Barriere bei der Fruchtfliege (Drosophila melanogaster) errichte, teilte die Universität Bern am Donnerstag mit. Die entsprechende Arbeit wurde im Journal «PLoS ONE» publiziert.

Kann sich nur synthetischen Fliegen fortpflanzen

Das Genmaterial der natürlichen Fruchtfliege wurde gezielt so verändert, dass die modifizierte Fliege sich nicht mit der natürlichen Spezies fortpflanzen kann. Die neue Fliegenart weist zudem kleinere, hellere Augen und anders geformte Flügel auf als die natürliche Spezies.

Die neue Fliegenart mit dem Namen «Drosophila synthetica» bleibt zwar selber fruchtbar. Sie kann sich aber nur mit identischen, «synthetischen» Fruchtfliegen fortpflanzen.

Damit wurde im Modell-Organismus der Fruchtfliege erstmals eine Artenbarriere identifiziert und erfolgreich kopiert. Dieses Vorgehen könnte künftig als Modell für die Entwicklung aller transgenen Organismen dienen.

Artenbarriere

Würden alle gewünschten genetischen Veränderungen mit Artenbarrieren versehen, könnten natürliche Arten vorunerwünschten Kreuzungen mit transgenen Organismen geschützt werden, ist Zellbiologe Moreno überzeugt. Er erhofft sich einen besseren Schutz vor allem in der gentechnischen Bekämpfung von Mangelernährung und Hunger.

Mittels Gentechnologie lassen sich heute genetisch veränderte Tiere und Mikroorganismen züchten - etwa Bakterien, um Insulin für Diabetiker herzustellen, die kein tierisches Insulin vertragen.

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