FL: Behörden lassen fünf Biber töten

Die Liechtensteiner Behörden haben fünf Biber töten lassen. Die Nager hatten Dämme destabilisiert. Neue Lebensräume konnten nicht gefunden werden, weshalb die Tiere «Bibersofortmassnahmen» zum Opfer fielen.

Die Liechtensteiner Behörden haben fünf Biber töten lassen. Die Nager hatten Dämme destabilisiert. Neue Lebensräume konnten nicht gefunden werden, weshalb die Tiere «Bibersofortmassnahmen» zum Opfer fielen.

Ende letzten Jahres entdeckten die Liechtensteiner Behörden, dass Biber in der Hochwasserschutzanlage in Schaan mehrere Löcher auf der Wasserseite des Dammes verursacht hatten. Zudem verstopften die Tiere das Auslaufwerk.

Dammstabilität nicht gewährleistet

Beide «Biberaktivitäten in Kombination» hätten bewirkt, dass die Dammstabilität nicht mehr habe gewährleistet werden können, teilten das Amt für Bevölkerungsschutz und das Amt für Umwelt am Donnerstag mit. Im Falle eines Dammbruchs wäre eine Eisenbahnlinie akut gefährdet gewesen. 18 Biberhöhlen wurden entdeckt, nachdem das Wasser aus dem Becken abgelassen worden war.

Ohne Wasser sahen die Biber offenbar keinen Grund mehr zum Bleiben und wanderten in die Hochwasserschutzanlagen der «Nendler Rüfe» ab. Weil dort ebenfalls mit Schäden am Bauwerk und einer Gefahrensituation gerechnet werden musste, fingen die Behörden die Tiere ein.

Kein besonderer Schutz

Lebensräume, welche ein erneutes Einwandern der Biber in Hochwasserschutzanlagen mit Sicherheit ausschliessen, fehlen laut Behördenangaben im Kleinstaat. Deshalb wurden die drei gefangenen Tiere getötet. Zwei weitere Biber wurden im Hochwasserschutzraum «Säga» in Triesen gefangen und getötet.

Biber sind in Liechtenstein nicht besonders geschützt. Die Tiere dürfen gemäss dem völkerrechtlichen Übereinkommen der Berner Konvention im Interesse der öffentlichen Sicherheit so bewirtschaftet werden, dass die Population in ihrem Bestand nicht gefährdet wird, wie die zuständigen Ämter schreiben.

120 Biber im Tal

Laut einem letztes Jahr durchgeführten «Bibermonitoring» leben etwa 120 Tiere im Alpenrheintal, das heisst in den Kantonen Graubünden, St. Gallen, im österreichischen Vorarlberg sowie im Fürstentum. Eine gezielte Entnahme von einzelnen Individuen gefährde den Bestand somit nicht.

Für die Liechtensteiner Behörden zeigen die Vorfälle, dass das Biberkonzept beim Hochwasserschutz laufend überarbeitet und dem aktuellen Kenntnisstand angepasst werden muss. Doch damit nicht genug: Der Biber wird die Monarchie am Rhein weiter beschäftigen. Laut Behördenangaben «arbeitet das Land an einem Biber-Gesamtkonzept, welches den Umgang mit dem Biber umfassend regeln soll».

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