Forscher «impfen» Mäuse gegen Bienen- und Schlangengift

Die gleichen Antikörper, die Allergien auslösen, können den Körper auch vor Gift schützen. Das fand ein US-österreichisches Forscherteam heraus.

sda |

Die gleichen Antikörper, die Allergien auslösen, können den Körper auch vor Gift schützen. Das fand ein US-österreichisches Forscherteam heraus.

Mäuse, denen die Forscher  geringe Mengen an Bienen- oder Schlangengift spritzten, bildeten  sogenannte IgE-Antikörper dagegen, die die Tiere später vor  tödlichen Giftdosen retteten, berichten sie im Fachblatt  «Immunity».

Die Menge an Bienengift, die die Forscher um Stephen Galli von  der Stanford University School of Medicine in Kalifornien (USA) den  Mäusen verabreichten, entsprach etwa ein bis fünf Bienenstichen.  «Wie bei einer Impfung schien der Körper dadurch eine Art  Immunschutz gegen Bienengift aufzubauen», erklärte Mitautor Philipp  Starkl.

Bei genetisch veränderten Mäusen, die keine solchen Antikörper  bilden konnten, funktionierte das Ganze jedoch nicht. Dies zeigt,  dass die Immunreaktion mit IgE-Antikörpern tatsächlich gegen das  Bienengift schützt, so die Forscher. 

Funktioniert auch bei Kettenviper

Sie wiederholten die Versuche mit dem Gift der Kettenviper,  einer Schlange, die in Indien, China und Südostasien vorkommt und  mit ihren Bissen im Jahr angeblich etwa 900 Menschen tötet. Mit  geringen Mengen des Schlangengifts konnten die Forscher Mäuse  tatsächlich vor später verabreichten, potenziell tödlichen Dosen  schützen.

IgE-Antikörper sind vor allem von Allergien bekannt, wo sie sich  gegen harmlose Substanzen wie Hausstaubmilben-Exkremente,  Pflanzenpollen und Katzenhaare richten. Was früher in der Evolution  des Menschen wichtig war, verlor in der heutigen Zeit an Bedeutung. 

Einer Theorie zufolge ist dieser Teil des Immunsystems  mittlerweile «unterbeschäftigt». Deshalb häufen sich womöglich  extreme, unkontrollierte Reaktionen, die zu Allergien und  potenziell tödlichen Immunantworten wie anaphylaktischem Schock  etwa bei Bienenstichen oder Lebensmittel-Allergien führen können.

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