Weil es in Grossbritannien immer weniger Igel gibt, bekommen sie erstmals ein eigenes Schutzgebiet. Es ist 90 Hektar gross und liegt südöstlich der zweitgrössten englischen Stadt Birmingham, wie die Wildtier-Stiftung der Grafschaft Warwickshire am Dienstag mitteilte.
In Grossbritannien machen den stacheligen Tieren zunehmende Verbauung, viel Strassenverkehr und ein Mangel an Verstecken und Nahrung zu schaffen. Regelmässige Zählungen sollen zeigen, ob die Igel im Schutzgebiet sich vermehren.
Gartenbesitzern könnten mithelfen, indem sie kleine Löcher in ihre Zäune schnitten, sagte der Igel-Beauftragte der Stiftung, Simon Thompson. «Solche Verbindungen zwischen unseren eigenen, eingezäunten Grün-Inseln herzustellen, schafft einen zusammenhängenden Lebensraum, in dem Igel nach Futter suchen, Schutz suchen und sogar potenzielle Partner treffen können.»
Auch in Deutschland gibt es Igel-Schutzgebiete, etwa bei den Kaulsdorfer Seen in Berlin. In der Schweiz ist der Igel-Bestand laut dem Igelzentrum Zürich nicht akut gefährdet. Wie in Grossbritannien stellen auch hier Strassen und ein Mangel an naturbelassenen Grünflächen die Hauptprobleme für den Igel dar.