Sechs Wölfe seien im ersten Halbjahr 2022 zum Abschuss freigegeben worden, im laufenden Jahr noch keine, teilte die Gruppe Wolf Schweiz mit. Im Kanton Wallis seien im Vergleich zur Vorjahresperiode 55 Prozent weniger Nutztiere von Wölfen gerissen worden, in Graubünden seien es sogar 80 Prozent weniger. «Dies trotz steigendem Wolfsbestand», so die Tierschützer weiter.
Schlag ins Gesicht der Bauern
Der Verein Lebensraum Schweiz zum Schutz der ländlichen Lebensräume vor Grossraubtieren erachtet die Zahlen als «Schlag ins Gesicht» von Landwirten, die durch Angriffe von Wölfen Tiere verloren haben. «Dass dabei die qualvoll leidenden Nutztiere mit keiner Silbe erwähnt werden, spricht für die sektenartige Verehrung des Wolfes durch die Gruppe Wolf Schweiz», lautet die scharfe Kritik der Vereinigung.
Es würden vermehrt auch Mutterkuhherden, Pferde oder Esel den Wölfen zum Opfer fallen. Und die Vereinigung bringt einen weiteren Punkt ein. Durch die Zunahmen der Wolfspopulation werden weniger Tiere gesömmert als vor einigen Jahren. Das Raubtier habe den Rückgang der Landwirtschaft beschleunigt. «Die Aufgabe von Alpweiden ist die logische Folge aus dieser Entwicklung», folgert die Vereinigung.
«Risse das ganze Jahr»
Die Aussage von der Gruppe Wolf Schweiz, dass eine Regulierung des Bestandes keinen Herdenschutz darstelle, sondern das Risiko von Rissen sogar erhöhe, sorgt bei der Vereinigung zum Schutz vor Grossraubtieren für Kopfschütteln. Durch die Ausbreitung der Wölfe steige gesamtschweizerisch auch die Anzahl der Nutztierrisse. «Diese Risse beschränken sich seit längerem nicht nur auf die Zeit der Alpsömmerung. Sondern sie finden während des gesamten Jahres, und das bis in die Ställe von Siedlungen, statt», heisst es in der Mitteilung.
Gemäss der Vereinigung ist der Bundeskredit für Herdenschutzmassnahmen von 4 Millionen Franken für den Alpsommer 2023 bereits im Juni aufgebraucht. Für die Organisation ist es fraglich, ob der Bund einen zusätzlichen Kredit für den Alpsommer und die Herbstweiden gewährt. Und die Vereinigung stellt die aktuelle Wolfspolitik in Frage: «Inwieweit das Schweizer Volk bereit ist, Millionen von Franken von Steuergeldern in die unsägliche Grossraubtierpolitik zu stecken, ist eine weitere brennende Frage.»

Die Schweiz sinkt in der Qualität wirklich ab.
Gruss
Barbara Oswald
PS: Die Jäger werden anonym gehalten. Passt auch.