Der eingewanderte Asiatische Marienkäfer ist einer Studie zufolge aussergewöhnlich gut gegen Krankheitserreger gewappnet. Das sei ein Grund dafür, weshalb sich der Krabbler weltweit so erfolgreich ausbreite, schreiben deutsche Forscher.
Die Forscher um Andreas Vilcinskas von der Universität Giessen fanden im Immunsystem des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) mehr als 50 kleine Eiweisse (Peptide), die gegen Pilze und Bakterien aktiv sind, wie sie in den «Proceedings B» der britischen Royal Society berichten.
«Das ist ein Rekord. In keinem anderen Tier sind bislang so viele antimikrobiell wirkende Peptide gefunden worden», sagte Vilcinskas der Nachrichtenagentur dpa. Harmonia axyridis breite sich auch in Deutschland aus und verdränge zunehmend einheimische Marienkäferarten, heisst es.
Nach dem Ergebnis der Studie sei das kein Wunder, sagte Vilcinskas: «Wenn Sie so ein riesiges Waffenarsenal gegen Krankheitserreger besitzen, sind sie eben bestens geschützt.» Für ihre Untersuchung analysierten die Wissenschaftler die für die Immunabwehr zuständigen Gene des Käfers.
Mit der Studie wollten sie nicht nur die These stützen, dass bei der Ausbreitung der Insekten auch ihr besonders starkes Immunsystem eine Rolle spielt. «Wir erforschen zudem, wie die Peptide für neue Wirkstoffe in der Medizin oder bei der Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt werden können», sagte Vilcinskas.