Imkerei: Klimawandel und Importe belasten

Den italienischen Imkern drückt aktuell gewaltig der Schuh. Neben dem Klimawandel macht ihnen vor allem der Importdruck zu schaffen.

AgE |

Die Imker in Italien sorgen sich um die Zukunft ihrer Branche. Grosse Schwierigkeiten bereite ihnen einerseits der Klimawandel mit seinen teils extremen Witterungsschwankungen und andererseits der Import von immer mehr Honig, stellte der mitgliederstärkste italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti zum Weltbienentag am 20. Mai fest.

Im April lag die italienische Honigproduktion um 90% unter der üblichen Menge. Schuld daran war ein Temperatursturz mit Regen und Schnee in Mittel- und Norditalien.

Qualitativ unterlegen

Hinzu kommt ein gewachsener Importdruck. Allein in den ersten zwei Monaten 2024 sei der Honigimport im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23% auf fast 4’800 Tonnen gestiegen, wovon ein Viertel aus Drittstaaten gekommen sei, berichtete Coldiretti. Das EU-Partnerland Ungarn habe seine Verkäufe nach Italien nahezu verdoppelt.

In der Qualität liege der importierte Honig weit unter dem italienischen, dafür sei er preislich umso günstiger, erklärte der Verband. Laut seinen Angaben verzehrt jeder Italiener im Jahr durchschnittlich 500 Gramm Honig.

Der norditalienische Honigverband „Aspromiele Piemonte“ forderte unlängst die Regionalverwaltung auf, einzuschreiten, weil die Produktionskosten für ein Kilogramm Honig in Italien zwischen5,95-9,92 Franken (6-10 Euro) liegen würden, während diese in Asien und Amerika nur zwischen 0,99-1,98 Franken (1 Euro und 2 Euro) betrügen. Hiergegen könne man nicht konkurrieren, stellte der Verband klar.

1,6 Millionen Bienenstöcke

Laut den Erhebungen des Agrardokumentationszentrums Apicoltura zählt Italien einschliesslich Hobbyimker noch rund 74’500 Bienenzüchter und insgesamt etwa 1,6 Mio. Bienenstöcke.

Erzeugt werden mehr als 60 Honigsorten, die gewerbliche Produktion belief sich 2023 auf rund 22’000 Tonnen Honig und im Jahr davor auf 23’000 Tonnen. Im Jahr 2021 waren es allerdings lediglich 12’450 Tonnen. Massgeblich für eine solch grosse Schwankung bei der Produktion sei der Klimawandel, so die Imker.

 

 

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