Fledermäuse leben im Verborgenen, deshalb ist es schwierig, ihre Artenvielfalt zu bestimmen und notfalls Schutzmassnahmen zu planen.
Mit Ultraschallaufnahmegeräten sind Forschende in Waldschutzgebieten im Kanton Zug auf die Pirsch gegangen und haben dabei mindestens zwölf verschiedene Arten nachgewiesen, darunter auch einige gefährdete.
In der Schweiz gibt es dreissig Fledermausarten, die meisten davon leben im Wald. Für einige dieser Arten sollen spezifische Fördermassnahmen ergriffen werden. Allerdings ist es bei der verborgenen Lebensweise der Tiere nicht ganz einfach festzustellen, in welchem Wald welche Arten vorkommen.
Der Verein SWILD - Stadtökologie, Wildtierforschung, Kommunikation mit Sitz in Zürich hat in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wald und Wild des Kantons Zug in fünf der dortigen Waldnaturschutzgebiete untersucht, welche Fledermausarten vorkommen. Das gelang dank Ultraschallaufnahmegeräten, wie der Informationsdienst Biodiversität Schweiz (IBS) am Dienstag in seinem Newsletter mitteilte.
Gefährdete Arten
Während 258 Nächten nahmen die Expertinnen und Experten Fledermausschreie auf und identifizierten dabei mindestens zwölf verschiedene Arten, einige davon sind auf der Roten Liste als gefährdet verzeichnet. Drei der nachgewiesenen Arten gelten als sogenannte «Waldzielarten», für die spezifische Fördermassnahmen ergriffen werden sollten. Auch wurden drei Fledermausarten zum ersten Mal im Kanton Zug nachgewiesen.
Die fünf untersuchten Waldnaturschutzgebiete unterschieden sich jedoch deutlich, schreiben die Forschenden im Fachartikel, der in der Schweizerischen Zeitschrift für Forstwesen erschienen ist. Besonders attraktiv für Fledermäuse sind demnach lichte Wälder mit offenen Gewässern, alten Eichen und viel Tot- und Altholz.
Anhand der Ergebnisse haben die Expertinnen und Experten für jedes der fünf Gebiete eine Art definiert, die besonders gefördert werden sollte, und schlagen auch vor, durch welche Massnahmen.