Indien: Medikamenteneinsatz bei Rindern führt zu Geier-Sterben

Die Zahl der indischen Geier ist nach einem dramatischen Rückgang zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder angestiegen. Nach Angaben der Bombay Natural History Society (BHNS) hat sich die Population der Aasfresser von 2011 bis 2012 zwar nur unwesentlich erhöht.

sda/dpa |

Die Zahl der indischen Geier ist nach einem dramatischen Rückgang zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder angestiegen. Nach Angaben der Bombay Natural History Society (BHNS) hat sich die Population der Aasfresser von 2011 bis 2012 zwar nur unwesentlich erhöht.

Die Zahlen waren zuvor jedoch je nach Art um bis zu über 99 Prozent zurückgegangen. Obwohl es noch keine exakten Zahlen zur Populationsentwicklung 2012 gebe, seien sie «geringfügig höher» als im Vorjahr, sagte der stellvertretende Direktor der BNHS, Vibhu Prakash, der «Times of India» (Montag). 2011 habe es nur noch 1000 Schmalschnabelgeier, 11'000 Bengalengeier und 44'000 Indische Geier gegeben.

Der dramatische Rückgang der Geierpopulation begann in den frühen 1990er Jahren, als die Vögel in grosser Zahl starben, nachdem sie Tierkadaver gefressen hatten, die Diclofenac enthielten. Der Entzündungshemmer wurde bei Rindern eingesetzt und führte bei den Geiern zu Nierenversagen.

Dies Medikament ist seit 2006 in der Tiermedizin verboten, zunächst fehlte jedoch eine wirksame Kontrolle. Neueste Analysen zeigen auch, dass weiterhin Diclofenac von Geiern aufgenommen werden, schreiben Prakash und Kollegen im Fachmagazin «PLoS ONE».

Rund 95 Prozent der Geier wurden bis 2003 ausgelöscht. 2008 war es bei einer Art sogar mehr als 99 Prozent. Die gesamte Geierpopulation Indiens schrumpfte nach Angaben der «Times of India» von 40 Millionen auf weniger als 100'000 Tiere im Jahr 2011.

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