Der Klimawandel erleichtert den grössten Seevögeln der Welt, den Wanderalbatrossen, die Futtersuche. Die Winde auf der Südhalbkugel haben an Intensität zugenommen und sich so verändert, dass die majestätischen Albatrosse von ihren Brutkolonien aus schneller an Nahrung herankommen.
Unter den veränderten Bedingungen hätten die Tiere in den vergangenen Jahrzehnten durchschnittlich ein Kilogramm an Körpergewicht zugelegt, und der Bruterfolg habe sich verbessert, schreibt ein französisch-deutsches Forscherteam im Fachmagazin «Science».Möglicherweise seien diese positiven Effekte des Klimawandels jedoch nur von kurzer Dauer, denn die Windströmungen in der Antarktis könnten sich weiter verschieben. Treffen Klimaszenarien für das Jahr 2080 ein, verschlechtern sich die Lebensbedingungen der bedrohten Vögel, weil sie wieder weiter fliegen müssen, um optimale Segelbedingungen zu finden.
Für die Studie haben die Biologen Daten zur Dauer der Nahrungssuche und zum Bruterfolg der vergangenen 40 Jahre sowie zur Ernährung und Körpergrösse der letzten 20 Jahre von Wanderalbatrossen auf den Crozetinseln ausgewertet. Die Inselgruppe liegt im südlichen Indischen Ozean.
Mit kleinen Tracking-Geräten verfolgten die Forscher die Flüge der Vögel. Weltweit gibt es den Angaben zufolge rund 8000 Brutpaare der Wanderalbatrosse.