Einer Studie zufolge verlieren männliche Blaumeisen an Partnerinnen mit welkender Schönheit das Interesse. Sie bleiben länger weg vom Nest und vernachlässigen ihre Jungen, fanden Forscher des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung in Wien heraus.
«Das ist kein Witz, wahrscheinlich sammeln sie Kraft, vielleicht für die nächste Paarungszeit», sagte Mitautor Matteo Griggio der Nachrichtenagentur afp.Für ihre in der Fachzeitschrift «Frontiers in Zoology» veröffentlichte Untersuchung mattierten die Forscher den Weibchen das leuchtend blaue Kopfgefieder mit einem UV-blockierenden Öl. Unmittelbar danach beobachteten sie, dass sich die Männchen häufiger allein herumtrieben und seltener mit den Jungen befassten.
Um sicherzugehen, dass die Männchen nicht durch den Geruch vertrieben wurden, schmierten die Forscher das Öl einer zweiten Testgruppe aufs Haupt, allerdings ohne UV-Schutz. Zugleich wurde sichergestellt, dass die Partner füreinander erkennbar blieben.
Die UV-Reflexion des Gefieders der Weibchen wirke sich unmittelbar auf das Verhalten ihrer männlichen Partner aus, hiess es. Bei der Studie handelt es sich um eine seltene Untersuchung männlicher Reaktionen auf weibliche Schönheit in der Tierwelt. Die Ergebnisse zeigen, dass weibliche Blaumeisen viel Zeit damit verbringen müssen, ihr Gefieder zu putzen, um für die Männchen attraktiv zu bleiben.