Manche mögens sauer: Frösche passen sich an versauerte Tümpel an

Saurer Regen aus verschmutzter Luft versauert in Skandinavien und Nordostamerika auch heute noch Gewässer. Doch Moorfröschen in Schweden ist es gelungen, sich innerhalb weniger Jahrzehnte daran anzupassen - und erst noch Feinden besser zu entkommen, wie Eawag-Forschende berichten.

Saurer Regen aus verschmutzter Luft versauert in Skandinavien und Nordostamerika auch heute noch Gewässer. Doch Moorfröschen in Schweden ist es gelungen, sich innerhalb weniger Jahrzehnte daran anzupassen - und erst noch Feinden besser zu entkommen, wie Eawag-Forschende berichten.

In Südschweden überleben Moorfrösche in Tümpeln, die einen pH-Wert von vier haben - das ist so sauer wie ein Glas Rotwein, wie die Wasserforschungsanstalt Eawag in einem Bericht zum Forschungsprojekt schreibt. Mit der Versauerung werden zudem Kaulquappen-Räuber wie Libellen- und Käferlarven häufiger.

Nun zeigt das Team um Katja Räsänen von der Eawag, dass Frösche, die aus solchen Tümpeln stammen, auch im Labor bei sauren Bedingungen besser überleben. Ihre Kaulquappen gedeihen bei tiefem pH besser, ausserdem wachsen sie schneller und haben einen kräftigeren Schwanz, um sich vor Räubern zu schützen. Dies berichten die Forscher nun im Fachjournal «Proceedings of the Royal Society B».

Das bedeutet, dass sich die Tiere in nur wenigen Jahrzehnten evolutionär an die neue Situation anpassen konnten, erklärten die Forschenden. Dazu brauche es aber grosse Bestände und viel genetische Vielfalt. Dadurch steige die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Individuen Gene besitzen, dank denen sie unter den neuen Umweltbedingungen besser überleben und mehr Nachkommen hinterlassen.

Die Moorfrösche machten Hoffnung, dass Amphibien dem oft menschengemachten Umweltstress nicht schutzlos ausgeliefert seien, folgern die Forschenden. Allerdings seien viele Amphibienarten stark bedroht - in der Schweiz stehen 78 Prozent der einheimischen Arten auf der Roten Liste. Grosse, genetische vielfältige und damit anpassungsfähige Populationen seien somit oft nicht gewährleistet.

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