Bundesweit gibt es offenbar wieder mehr Vögel in den Hausgärten. Im Rahmen der diesjährigen Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ seien im Schnitt annähernd 33 Vögel von 11,4 unterschiedlichen Arten entdeckt worden, berichtete der Naturschutzbund Deutschland (NABU) nach Auswertung der eingegangenen Meldungen.
Im vergangenen Jahr war mit gut 30 Vögeln der bisher niedrigste Wert ermittelt worden. Dem NABU zufolge hat sich der Vogelbestand in den Dörfern und Städten seit Beginn der Zählungen im Jahr 2005 als weitgehend stabil erwiesen. Dennoch gebe es unter den 66 am häufigsten beobachteten Arten ein leichtes Übergewicht deutlich abnehmender Arten.
Insektenfresser verschwinden
So stünden 20 Arten mit sinkenden Beständen 16 Arten mit zunehmenden sowie 30 Arten mit stabilen Bestandszahlen gegenüber. Unter den „grössten Verlierern“ befänden sich mit Mauersegler, Mehlschwalbe, Trauerschnäpper und Grauschnäpper auffallend viele Fluginsektenjäger.
Mit Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Zilpzalp, Kuckuck, Nachtigall und Klappergrasmücke seien weitere ausschliesslich von Insekten lebende Vogelarten dabei. Langfristig deutliche Zunahmen gebe es dagegen bei einigen Vegetariern wie Ringeltauben, Stieglitz, Gimpel und Kernbeisser.
Spatzen am häufigsten
Die Rangliste der häufigsten Gartenvögel wird laut NABU-Angaben erneut vom Haussperling angeführt, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star, Blaumeise, Feldsperling, Elster und Ringeltaube. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller betonte, wer unseren gefiederten Sorgenkindern helfen wolle, müsse seinen Garten so gestalten, dass Insekten sich dort wohlfühlten.
Heimische Laubgehölze pflanzen, Ecken mit Wildpflanzen anlegen und auf Umweltgifte verzichten. Der Vogel-Fachmann vom NABU Baden-Württemberg, Stefan Bosch, stellte ergänzend fest, dass dieses Jahr viele Vogelarten früh mit dem Brüten dran gewesen seien. Daher hätten mehr Jungvögel beobachtet werden können. Zudem appellierte auch er an die Bevölkerung, die Gärten so zu gestalten, dass Vögel Unterschlupf finden könnten.

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