Mit der Analyse der Schweifhaare lässt sich die Lebensweise von Pferden über lange Zeiträume hinweg nachvollziehen. Damit wollen Forschende mehr über das Nebeneinander von Wildpferden in der mongolischen Gobi-Wüste erfahren.
In einem Schutzgebiet mit etwa 9000 Quadratkilometern im Südwesten der Mongolei teilen sich Przewalski-Wildpferde, Wildesel und Hauspferde den kargen Lebensraum. Da derart nahe Verwandte üblicherweise um Futter konkurrieren, wollen die Forscher herausfinden, wie die Tiere gemeinsam in dieser Region leben können.
Aus der Verteilung gewisser Atome im Haar (Isotopenanalyse) lässt sich herausfinden, was ein Tier frisst, trinkt oder wo es in etwa seine Nahrung aufgenommen hat. Martina Burnik Sturm und Petra Kaczensky von der Vetmeduni Wien haben die Schweifhaare untersucht, das diese besonders lang sind und potenziell viel Information darin steckt, wie die Uni in einer Mitteilung schreibt.
Kompliziert wird die Sache dadurch, dass die Haare unterschiedlich schnell wachsen. Die Forscherinnen konnten dieses Problem dank der starken Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter in der Region lösen, was zu einer deutlich unterschiedlichen Isotopenzusammensetzung in den Haaren führt.
Durch den Vergleich mit Satellitendaten der US-Raumfahrtbehörde NASA liess sich jedem Haar ein Sommer-Winter-Rhythmus und jedem Zentimeter eines Haares ein Zeitraum zuordnen. Dadurch lasse sich die Lebensweise der Tiere zeitlich genau nachvollziehen, berichten die Forscherinnen im Fachjournal «Rapid Communications in Mass Spectrometry».