Tigermücken-Eier erstmals nördlich der Alpen nachgewiesen

Die Tigermücke hat die Alpen überquert: Erstmals sind Eier des Insekts in der Schweiz nördlich der Alpen nachgewiesen worden. Der Bund startet nun ein nationales Programm zur Überwachung der Tigermücke.

sda |

Die Tigermücke hat die Alpen überquert: Erstmals sind Eier des Insekts in der Schweiz nördlich der Alpen nachgewiesen worden. Der Bund startet nun ein nationales Programm zur Überwachung der Tigermücke.

m Tessin hat sich die Tigermücke schon vor Jahren angesiedelt.  Erstmals war sie dort im Jahr 2003 nachgewiesen worden. Nun haben  Experten des Bundes nördlich der Alpen Eier gefunden, wie das  Bundesamt für Umwelt (BAFU) am Donnerstag mitteilte. Eine  Population von Tigermücken konnte sich aber nicht etablieren.  Ausserdem würden die Tiere den Winter nördlich der Alpen wohl nicht  überleben.

Dennoch will der Bund handeln: Ein nationales Programm in  Zusammenarbeit mit den Kantonen soll ab kommendem Jahr  gewährleisten, dass ein allfälliges Einwandern der Tigermücke  möglichst früh erkannt wird, damit die betroffenen Kantone  rechtzeitig Massnahmen ergreifen können.

Überträgerin von Krankheiten

Die Überwachung der Tigermücke sei angezeigt, weil diese  tropische Krankheiten übertragen könne, schreibt das BAFU. Die  Tigermücke stammt aus den tropischen Waldgebieten Südostasiens und  hat sich von dort aus weltweit ausgebreitet. Sie kann menschliche  Krankheiten übertragen, die bisher in der Schweiz nicht vorgekommen  sind, insbesondere das Chikungunya-Fieber. 

Nach heutigem Wissensstand sind die in der Schweiz vorkommenden  Populationen der Tigermücke jedoch nicht mit diesem Virus  infiziert. Die bisher verzeichneten Fälle von Chikungunya-Fieber  seien auf Reisen zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung des  BAFU.

Im Lastwagen gereist

Entdeckt wurden die Eier im Rahmen eines Monitoring-Programms im  Sommer an den Raststätten Gotthard (UR), Heidiland (SG) und  Grauholz (BE). Das BAFU geht davon aus, das einzelne Tigermücken in  Autos oder Lastwagen dorthin gelangt waren. Sofortige  Nachkontrollen hätten keine Hinweise auf flugfähige Tigermücken  ergeben.

Für das Monitoring hatten die Forscher an insgesamt 30  Standorten Mückenfallen aufgestellt, vorwiegend an  Autobahnraststätten, Flughäfen und in den Rheinhäfen. Es war das  erste Mal, dass das BAFU auch nördlich der Alpen ein  Tigermücken-Monitoring durchführen liess. 

Oft mit Buschmücke verwechselt

Im Tessin wird die Mücke systematisch bekämpft. Um die  Population auf möglichst niedrigem Niveau zu halten, wird stehendes  Wasser wenn möglich verhindert und während der Brutzeit mit  Insektiziden versetzt, sobald die kantonalen Experten Mückeneier  finden. Die Massnahmen sind laut dem BAFU erfolgreich. Im  italienischen Grenzgebiet sei die Dichte der Population deutlich  höher. 

Das BAFU prüft auch Hinweise aus der Bevölkerung. Oft wird die  Tigermücke indes verwechselt: Bei keinem der 2013 gemeldeten Tiere  habe es sich um eine Tigermücke gehandelt, schreibt das Bundesamt.  Mehrheitlich sei die Asiatische Buschmücke gemeldet worden, die im  Schweizer Mittelland bereits weit verbreitet sei. Diese sehe der  Tigermücke äusserst ähnlich und weise ein aggressives  Stechverhalten auf. Nach heutigem Wissensstand sei sie als  potenzielle Virenträgerin jedoch weit weniger gefährlich als die  Tigermücke.

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