Varroa-Milbe: Australien kapituliert

Die Imker in Australien müssen sich darauf einstellen, ihre Betriebsweise an die permanente Anwesenheit der Varroa-Milbe anzupassen. Die Regierung hat ihre Bemühungen, den Parasiten der Honigbiene auf dem Inselkontinent auszurotten, aufgegeben. 

Wie das Landwirtschaftsministerium des Bundesstaates New South Wales am 20. September mitteilte, haben sich die staatlichen Stellen sowie die massgeblichen Akteure angesichts der neuesten Daten dazu entschlossen, das Bekämpfungsprogramm einzustellen.

Verstösse gegen Auflagen

Stattdessen sollen Ansätze zum Management der Milbe entwickelt werden, um die Schäden zu minimieren. Für die Bekämpfung des Schädlings wurden Ressortangaben zufolge umgerechnet bereits etwa 60 Mio. Euro (58,2 Mio. Fr.) investiert. Als Gründe für den Kurswechsel nannte das Ministerium unter anderem Verstösse gegen Auflagen und Testpflichten sowie Hinweise auf illegale Bienentransporte, die zur weiteren Verbreitung des Parasiten beigetragen hätten.

Die jüngste Zunahme an Nachweisen habe zudem deutlich gemacht, dass die Ausbreitung der Milbe zeitlich und räumlich schon weiter fortgeschritten sei als bislang gedacht. Das zu kontrollierende Gebiet übersteige mittlerweile 16 000 km 2 und habe damit die Behörden an ihre Grenzen gebracht. Der nationale Bauernverband (NFF) forderte die Regierung auf, mehr Mittel für die Biosicherheit bei Importen bereitzustellen und in diesem Zusammenhang eine Abgabe auf Containerfrachten zu prüfen.

Folgen für den Gartenbau

Der Verband geht davon aus, dass die permanente Anwesenheit der Varroa-Milbe nicht nur die Imkerei in Australien grundlegend verändern, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf den Gartenbau sowie möglicherweise noch unbekannte Folgen für die gesamte Agrar- und Ernährungsindustrie haben wird. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wurden seit der Entdeckung der Milbe im Juni 2022 mehr als 14’000 Bienenvölker im Rahmen des Bekämpfungsprogramms getötet.

Laut der Agentur sind verschiedenen Obstkulturen auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen, darunter neben Mandeln auch Äpfel und Avocados. Nach Schätzungen der Regierung könnte durch die Auslöschung der verwilderten Honigbienenpopulation und dem Druck auf die Imkereien Schäden von umgerechnet gut 40 Mio. Euro (39 Mio. Fr.) im Jahr entstehen

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