
Laut UCAB ist dieser Anstieg vor allem auf ein höheres Maisaufkommen zurückzuführen. Die Sojabohnenproduktion werde hingegen im Vergleich zum Jahr 2024, als ein markanter Rekord verzeichnet wurde, am stärksten zurückgehen.
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Nach Wiederherstellung der sicheren Schwarzmeerroute hätten die ukrainischen Landwirte die Anbaufläche bei dem exportgängigen Grobgetreide ausgeweitet. Die Erntemenge an Ölsaaten beziffert der Agribusiness Club (UCAB) für 2025 auf 18,5 Mio. Tonnen; das wären 13% weniger als im Vorjahr und 9% weniger als der Dreijahresdurchschnitt. Die Nationalbank der Ukraine geht davon aus, dass die Getreideproduktion in der Ukraine in den nächsten zwei Jahren steigen wird.
Prognosen angepasst
Trotz aller Herausforderungen bleibt die Ukraine damit ein Land, in dem die Getreide- und Ölsaatenproduktion den Inlandsbedarf bei Weitem übersteigt, kommentierte die Leiterin der analytischen Abteilung von UCAB, Svitlana Lytvyn, die Zahlen. Sie geht davon aus, dass die Sojabohnenproduktion im Vergleich zum 2024 markierten Rekord am stärksten zurückgehen wird. Auch das Aufkommen an Sonnenblumensaat soll kleiner ausfallen, bedingt durch trockene Wuchsbedingungen in diesem Jahr.
Unterdessen hat die Nationalbank der Ukraine (NBU) ihre Ernteprognosen für 2026 und 2027 nach oben angepasst. Für 2026 rechnet die NBU in einem aktuellen Bericht bei Getreide mit einer Gesamtmenge von 62,9 Mio. Tonnen; für 2027 werden dann 63,5 Mio. Tonnen erwartet. Zuvor hatten die Schätzungen für die beiden Jahre auf 59,6 Mio. Tonnen beziehungsweise 60,4 Mio. Tonnen gelautet. Die NBU-Analysten begründen ihre optimistische Prognose mit einer weiteren Ausweitung des Maisareals sowie mit einem vermehrten Getreideanbau in Regionen, die weniger vom Klimawandel betroffen sind.
Prekäre Sicherheitslage
Abgesenkt wurden hingegen die Prognosen für die kommenden Ölsaatenernten. Für 2026 rechnet die NBU mit einem Aufkommen von 21,4 Mio. Tonnen; für 2027 werden dann 22,2 Mio. Tonnen in Aussicht gestellt. Das wäre aber immer noch mehr als in diesem Jahr. Die vorige Schätzung lag bei 22 Mio. Tonnen glatt beziehungsweise 22,8 Mio. Tonnen.
Laut den NBU-Experten dürfte sich der Ölsaatenanbau künftig auf die südlichen Regionen der Ukraine konzentrieren, wo stärkere Auswirkungen des Klimawandels zu erwarten sind. Verstärkt werde dies durch die langfristigen Folgen der Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka auf die Bewässerungssysteme. Zudem dürften die prekäre Sicherheitslage in den südlichen Frontregionen anhalten, was die Bedingungen für die Aussaatkampagne 2026 verschlechtern und das Tempo der Minenräumung verlangsamen werde.