US-Landwirtschaft: Ruf nach staatlicher Hilfe  

In den USA fordern zahlreiche landwirtschaftliche Branchenorganisationen staatliche Unterstützung. Unter der Handelspolitik der US-Bundesregierung leide die Landwirtschaft massiv, wird argumentiert. Es brauche einerseits finanzielle Soforthilfen und andererseits langfristige Massnahmen, wie neue Handelsabkommen.

AgE |

In den USA haben Landwirtschaftsorganisationen US-Präsident Donald Trump und den Kongress aufgefordert, die strauchelnde Branche zu unterstützen. Die Farmer stünden vor «schweren wirtschaftlichen Herausforderungen», wenn sie nicht umgehend Hilfe erhielten, sagte der Präsident der National Farmers Union (NFU), Rob Larew, Mitte Oktober. Andernfalls drohe zahlreichen Betrieben das Aus.

In Briefen an das Weisse Haus und den Kongress fordert Larew eine Korrektur der aktuellen Politik. «Die kürzlich verabschiedeten Handelspolitiken und die daraus resultierenden Massnahmen anderer Länder haben unsere Märkte erschüttert und die Rohstoffpreise weit unter die Produktionskosten gedrückt», heisst es in den Schreiben. Das von Trump in Aussicht gestellte Sondersubventionsprogramm muss nach Ansicht der NFU gezielt auf familiengeführte landwirtschaftliche Betriebe ausgerichtet werden.

Ob und wann dieses mit 15 Mrd. Dollar (11,93 Mrd. Franken) bezifferte Programm kommt, ist derzeit allerdings noch unklar. Wegen der Haushaltskrise in den USA sind aktuell zahlreiche Bereiche der föderalen Verwaltung lahmgelegt.

Hoffen auf Deal mit China

Auch die American Farm Bureau Federation (AFBF) beschreibt die Lage der US-Landwirtschaft düster. Die Ernteerträge seien seit 2022 stark zurückgegangen, was den Cashflow und das Eigenkapital der Landwirte habe  schmelzen lassen. Ein wachsendes US-Handelsdefizit signalisiere zudem einen zunehmenden Wettbewerbsdruck auf den globalen Märkten, schreibt AFB-Präsident Zippy Duval in einem Brief, der ebenfalls an den US-Präsidenten sowie den Kongress adressiert ist. Darin fordert Duval unter anderem neue Handelsabkommen, damit ausländische Märkte wieder geöffnet und reziproker Zugang für die US-Landwirtschaft gesichert werden.

Wenig erfreut über die zuletzt erneut gestiegenen Spannungen zwischen den USA und China zeigte sich der Präsident der American Soybean Association (ASA), Caleb Ragland. Zwischenzeitlich schien es, als ob das für Oktober anberaumte Treffen zwischen Trump und Chinas Staatspräsident Xi Jinping ausfallen könnte. Grund waren die neuen Zolldrohungen, die Trump in Reaktion auf neue chinesische Ausfuhrbeschränkungen bei seltenen Erden aussprach. Man habe gehofft, dass bei dem Treffen ein «Deal» zwischen den USA und China erreicht werden könne, teilte die ASA mit.

«Handelskriege schaden allen, und diese jüngsten Entwicklungen sind in einer Zeit, in der Sojabohnenbauern mit einer immer grösser werdenden Finanzkrise konfrontiert sind, zutiefst enttäuschend», erklärte Ragland.

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