«Verkäsungszulage darf nicht sinken»

Der Bund hat das Agrarpaket 2021 in die Vernehmlassung geschickt. Die vorgeschlagene Änderung in der Milchpreisstützverordnung lehnen die Schweizer Milchproduzenten (SMP) ab. Eine Senkung der Verkäsungszulage führe zu Preisdruck, warnt der Verband. Weiter unterstützen die SMP, nur noch nachhaltigen Maiskleber zu verfüttern.

Das in die Vernehmlassung geschickte Paket umfasst elf Verordnungen des Bundesrats und eine des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).

Wichtige Stütze für Milchwirtschaft

Für die SMP ist vor allem die Änderung der Milchpreisstützungsverordnung im Fokus. So ist vorgesehen, die Zulage für Verkehrsmilch per 1. Januar 2022 von 4,5 auf 5 Rappen zu erhöhen. Im Gegenzug soll die Zulage für verkäste Milch soll von 15 auf 14 Rp./kg sinken.

Für die Schweizer Milchproduzenten ist das ein No-Go. Die Verkäsungszulage sei als Kompensation für den Käse-Freihandel mit der EU und dem damit verbundenen Abbau des Grenzschutzes eingeführt worden. «Die Verkäsungszulage ist nicht nur eine wichtige Stütze für die Käsereimilch, sondern für die gesamte Milchwirtschaft der Schweiz», schreiben die SMP am Montag in einer Mitteilung.

Druck auf silofreie Milch

Werde nun diese Zulage gesenkt, entstehe Druck auf die Milchpreise, warnt der Verband. «Dies, weil verkäste und nicht verkäste Molkereimilch mehrheitlich gemeinsam und mit denselben Preisen pro Abnehmer eingekauft wird. Daher entsteht ein unakzeptabler Druck auf die Preise für die silofreie Milch», begründen die SMP ihr Nein.

Für die SMP haben die Versorgung der Schweiz mit nachhaltig produzierter Milch und Milchprodukten sowie der Export von wertschöpfungsstarken Käsen und weiteren Milchprodukten Priorität. Parlament und Bundesrat sollen deshalb genügend Mittel zur Verfügung stellen.  «Bestrebungen, das System robuster zu machen, sind zu fördern», heisst es weiter.

Maiskleber nur noch aus zertifiziertem Anbau

Die SMP wollen in Sachen Nachhaltigkeit einen zusätzlichen Schritt gehen. Sie stehen hinter den Bestrebungen, nachhaltige Futtermittel einzusetzen. Maiskleber soll stufenweise, (2023: 50%) und ab2024 (100%), nur noch aus zertifiziertem Anbau stammen. Die Stufung erlaube es, die Mehrwerte auf den Markt zu übertragen. Futtermittel müssen weiterhin GVO-frei bleiben. Die Milchproduzenten wollen, dass Importe mit Nachhaltigkeitszertifikat vom Bund präferenziert werden.

In der Hoffnung, dass eine physische Versammlung möglich sein wird, hat der Vorstand die SMP-Delegiertenversammlung vom 14. April 2021 auf den 28. Mai 2021 verschoben. Sollte es dann immer noch nicht möglich sein, wird erneut eine elektronische Stimmabgabe zu den relevanten Geschäften organisiert. Als neuer ZMP-Vertreter wird Thomas Grüter als Ersatz für den zurücktretenden ZMP-Präsidenten Thomas Oehen nominiert. Neu als Suppleanten werden Yves Nicolet (FSFL), Lorenzo Tognola (FTPL) und René Cotting (Prolait) zur Wahl vorgeschlagen.

Kommentare (3)

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  • Mali | 16.03.2021
    Diese Milchwirtschaft ist nur auf grosse Mengen für Export ausgelegt, dazu riesige Kosten für Förderung und Exportstütze. Tierbestand um die Hälfte verringern, Förderung streichen und auch die Exportstütze streichen. So wie es jetzt ist zahlen wir mit unseren Steuern nur eine Wirtschaft die danach ausgerichtet ist sich an den Förderungen und Stützungen zu bereichern.
  • BioBergbauer | 15.03.2021
    Möglichst viel verkäsen und für 3 fr. das Kilo Exportieren und gleichzeitig Butter importieren. Die Milchverarbeiter profitieren trotzdem. Die Instustriemilch bleibt auf der Strecke
  • Gesunder Menschenverstand | 15.03.2021
    Verkäsungszulage ist bewährt und muss nicht geändert werden.

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