«Das ist schon ein beachtlicher Schlag», kommentierte ein Sprecher des Landeskriminalamtes in München. Dass die Polizei bei einer solchen Menge zugleich Verdächtige festnehmen könne, sei selten. Der Bande ging demnach Ware im Wert von ungefähr zehn Millionen Euro (9,35 Mio. Fr.) flöten.
Landwirt entdeckte Vermummte
Ein Landwirt hatte den Angaben zufolge am Montagabend die Polizei informiert, weil er an einer einsam und abgelegen stehenden Halle unmittelbar an einer Autobahn im Landkreis Kitzingen in Nordbayern mehrere verdächtige, teils vermummte Menschen bemerkt hatte, die bei seinem Anblick schnell davonfuhren.
Dennoch hätten die Streifenbesatzungen in und vor der vermieteten Halle noch zwei Männer angetroffen. Dazu entdeckten sie vier Fahrzeuge mit überwiegend französischen Kennzeichen sowie mehrere Paletten mit auffallend geformten Metallbehältern, wovon einer erkennbar ein dunkles Pulver enthielt.
Drogendealer statt Geldautomatensprenger
Die Beamten gingen deshalb zunächst davon aus, dass ihnen Geldautomatensprenger ins Netz gegangen sein könnten. Doch der Verdacht auf Sprengstoff liess sich schnell ausräumen, stattdessen schlug ein Drogenspürhund an: In einem Teil der 20 Behälter befanden sich 200 Kilogramm Kokain. Die beiden Männer, ein 49-jähriger Schweizer und ein 25-jähriger Franzose, wurden festgenommen.
Wenige Minuten später nahmen Polizeikräfte zudem in der Nähe einen 19-jährigen Franzosen fest, der mit einem Sportwagen mit ebenfalls französischem Kennzeichen unterwegs war. Alle drei Verdächtigen sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Die internationalen Ermittlungen laufen.
