All dies seien Novemberrekorde für die betroffenen Orte, teilte Meteoschweiz am Freitag mit. Gleich viel oder noch mehr Schnee - wenn auch nicht rekordmässig viel - gab es in Engelberg OW mit 42 Zentimetern, in Andermatt UR mit 45 Zentimetern und in Bosco Gurin im nordwestlichen Tessin mit 58 Zentimetern. Auch in Locarno TI schneite es: Am Freitagmorgen ergab die Messung dort 15 Zentimeter.
Verantwortlich für die starken Schneefälle am Donnerstagnachmittag und in der Nacht auf Freitag war das Tief «Caetano». Dieses zog genau über die Schweiz, wie Meteoschweiz weiter erklärte. Mit dem Durchgang des Tiefs gab es besonders auf den Bergen auch stürmischen Wind. Der Maximalwert wurde auf dem Jungfraujoch registriert, mit einer Windgeschwindigkeit von 198 Kilometern pro Stunde.
Die starken Schneefälle am späten Donnerstag und in der Nacht auf Freitag haben in vielen Regionen der Schweiz zu Verkehrschaos und vielen Unfällen geführt. Im Kanton Bern etwa ereigneten sich bis am frühen Freitagmorgen rund 130 Verkehrsunfälle. Die Zürcher Kantonspolizei registriert in der Schneenacht 150 Unfälle. Im Kanton Luzern haben sich am Donnerstag auf den verschneiten Strassen rund 30 Unfälle ereignet.
-> Schnee sorgte für ein Verkehrschaos
Mehrere Unfälle auf Bündner Strassen
Auf den schneebedeckten Strassen in Nordbünden ist es am Donnerstag zu rund zehn Verkehrsunfällen mit Sachschaden gekommen. Insbesondere auf der Nordrampe der San-Bernardino-Route sowie zwischen Tamins und Ilanz kam es gemäss der Polizei wegen Fahrzeugen ohne Winterausrüstung zu Verkehrsbehinderungen.
Während eines Bremsmanövers in Sagogn kam ein Fahrer mit seinem Auto von der Strasse ab, schrieb die Kantonspolizei Graubünden am Freitag zu einem der Unfälle. Nach 30 Metern kollidierte das Fahrzeug auf einer Wiese mit einem Stein. Der Mann sei unverletzt geblieben.
Mehrere Unfälle in Appenzell Ausserrhoden
Am Donnerstagabend haben sich während des starken Schneefalls in Appenzell Ausserrhoden mehrere Verkehrsunfälle ereignet. Zwei Personen mussten mit Verletzungen ins Spital gebracht werden.
Mehrere Fahrzeuge gerieten gemäss Mitteilung der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden auf schneebedeckten Strassen ins Schleudern. Dabei sei es etwa zu Kollisionen mit einer Ortstafel, einem Inselschutzpfosten oder einem Baumstrunk gekommen.
In Herisau geriet das Auto eines 23-jährigen Lenkers in einer Kurve ins Rutschen und stiess in ein entgegenkommendes Fahrzeug. Der 23-jährige Mann und ein Mitfahrer aus dem entgegenkommenden Auto erlitten Verletzungen und wurden mit dem Rettungsdienst ins Spital gebracht.
In Frankreich stecken 1’750 Lastwagen fest
Nach heftigem Schneefall stecken in Frankreich rund 1’750 Lastwagen auf Autobahnen fest. Lastwagenfahrer ignorierten demnach Fahrverbote für Lkw, die die Behörden angesichts der Wetterlage am Donnerstag verhängt hatten. In der Folge stellten sich etliche Lastzüge auf schwierigen Abschnitten quer und blockierten den kompletten Verkehr. Viele Menschen mussten die Nacht in ihren Fahrzeugen ausharren.
Landesweit staute sich der Verkehr in Frankreich auf rund 600 Kilometern Länge. Es kam zu etlichen teils auch schweren Unfällen. Auch der Bahnverkehr wurde behindert. Ein durch einen umgestürzten Baum blockierter Zug mit 200 Reisenden wurde in der Nacht zum Freitag in der Normandie evakuiert.
Am Morgen hatten rund 200.000 Haushalte in Frankreich weiterhin keinen Strom, wie der Sender unter Verweis auf Angaben des Versorgers Enedis berichtete.


