In Graubünden erreignte sich ein Jahrzehnt-Bergsturz

Im Bergell hat sich letzte Woche am Piz Cengalo grösstenteils unbemerkt ein grosser Bergsturz ereignet. Mindestens eine Million Kubikmeter Gestein brach im Gipfelbereich des Dreitausenders weg und donnerte ins Val Bondasca. Die Abbruchfläche misst vermutlich mehr als eine Hektare

sda |

Im Bergell hat sich letzte Woche am Piz Cengalo grösstenteils unbemerkt ein grosser Bergsturz ereignet. Mindestens eine Million Kubikmeter Gestein brach im Gipfelbereich des Dreitausenders weg und donnerte ins Val Bondasca. Die Abbruchfläche misst vermutlich mehr als eine Hektare

Möglicherweise krachten am Dienstagabend letzter Woche bis zu vier Millionen Kubikmeter Fels in das abgelegene und unbewohnte Gebiet - das Achtfache des vielbeachteten Felssturzes am Eiger im Jahr 2006. Dieses Volumen entspricht rund 4000 Einfamilienhäusern.

Schuttmassen türmen sich bis zu 30 Meter hoch

Das Krachen der herabstürzenden Felsmassen war im mehrere Kilometer weit entfernten Soglio und im benachbarten Bondo zu hören. Die Schuttmassen türmen sich nun bis zu dreissig Meter hoch. Die Schätzungen basieren auf Fotos und den Beobachtungen des Revierförsters, wie Christian Wilhelm vom Bündner Amt für Wald und Naturgefahren zu einem Bericht in der «Neuen Zürcher Zeitung» sagte. Für genauere Berechnungen werde man in den nächsten Tagen einen Beobachtungsflug mit einem Helikopter durchführen.

Die Dimension des Ereignisses sei aber auf jeden Fall beachtlich, sagte Wilhelm auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Man könne durchaus von einem Jahrzehnt-Bergsturz sprechen. Als Bergsturz gelten Felsabbrüche von über einer Million Kubikmetern und einer Schuttfläche von mehreren Hektaren. Kleinere Abbrüche werden als Felstürze kategorisiert.

Kilometerweit sichtbar

Die gewaltige Abbruchfläche und die staubbedeckte Sturzbahn waren von Soglio aus sichtbar gewesen, bis sie von Schneefall zugedeckt wurden. Weil der Piz Cengalo einige Kilometer entfernt von der nächsten Siedlung und Strasse steht und für Menschen keine Gefahr bestand, ist das gewaltige Ereignis dennoch erst nach Tagen publik geworden.

Das Amt für Wald und Naturgefahren und die Gemeinde Bregalia wussten allerdings seit Monaten von Felsbewegungen am Piz Cengalo. Im Juli hatte sich dort ein kleiner Vorsturz ereignet. Seither bröckelte das Gestein.

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