Klimawandel wird Hauptgrund für Artenschwund

Die weltweite Artenvielfalt hat aufgrund der Landnutzungsänderungen im vergangenen Jahrhundert zwischen 2% und 11% abgenommen. Der Klimawandel könnte diesen Trend verschärfen und in Zukunft zum Haupttreiber des Artensterbens werden, zeigen die Modellierungsergebnisse einer aktuellen Studie aus Deutschland.

AgE |

Aufgrund von Landnutzungsänderungen ist im 20. Jahrhundert die weltweite biologische Vielfalt um 2 bis 11% zurückgegangen. Das ist das Ergebnis einer Modellierungsstudie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).

Die Forscherinnen und Forscher nutzten dafür verschiedene Modellansätze und betrachteten mehrere Messgrößen für die Biodiversität, beispielsweise die globale Artenanzahl und die Lebensraumgrösse. «Indem wir alle Erdregionen in unser Modell einbezogen haben, konnten wir viele blinde Flecken füllen», erklärte Erstautor Henrique Pereira, der Forschungsgruppenleiter beim iDiv und an der MLU ist. «Wir denken, dass unser Modellierungsansatz die bisher umfassendste Berechnung des weltweiten Biodiversitätswandels liefert», so Pereira.

Versorgungsleistung ist gestiegen

Die Wissenschaftler untersuchten ausserdem, wie der Landnutzungswandel sich auf die Ökosystemleistungen ausgewirkt hat. Laut den Ergebnissen haben sich dabei die sogenannten versorgenden Leistungen, wie zum Beispiel die Produktion von Lebensmitteln oder Holz, vervielfacht. Gleichzeitig sind aber die regulierenden Leistungen, wie die Bestäubung oder die Kohlenstoffbindung in der Landschaft, leicht zurückgegangen.

Gegen das Artensterben ist mehr zu tun

Um zu untersuchen, wie sich die Artenvielfalt in der Zukunft entwickeln könnte, fügten die Wissenschaftlerinnen den Klimawandel als weiteren Faktor in ihre Berechnungen ein. Demnach könnten die klimatischen Veränderungen den Landnutzungswandel im 21. Jahrhundert als Hauptgrund für das Artensterben ablösen. Dies habe die Berechnung von verschiedenen Szenarien mit unterschiedlichen Mengen an Treibhausgasemissionen ergeben.

«Natürlich gibt es Unsicherheiten bei der Modellierung», erklärte Pereira. «Dennoch zeigen unsere Ergebnisse klar, dass die derzeitigen politischen Massnahmen nicht ausreichen, um die internationalen Ziele für biologische Vielfalt zu erreichen.» Es müsse daher mehr gegen das menschengemachte Artensterben getan werden, mahnte der Wissenschaftler.

Hier geht es zur Studie .

Kommentare (2)

Sortieren nach: Likes | Datum
  • Gesunder Menschenverstand | 06.05.2024
    Es hat zuviele Wissenschaftler, die jeden Seich untersuchen!
    • Galileo Galilei | 10.05.2024
      Ich erinnere mich noch an meine Jugendzeiten, da durfte ich meine Forschungen auch nicht veröffentlichen. Die Obrigkeit meinte, die Erde sei eine Scheibe und das hatte auch so zu bleiben!
      Möglicherweisee ist der Obrigkeit der gesunde Menschenverstand abanden gekommen....
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