Lernen, mit Wetter-Extremen zu arbeiten

Das Wetterjahr 2025 war durch aussergewöhnliche Wärme, stark regional schwankende Niederschläge und frühe Vegetationsentwicklungen geprägt, was die Landwirtschaft in den Jahreszeiten und Regionen unterschiedlich beeinflusste. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) zieht Bilanz über das Jahr 2025. Mehr dazu im 1. Teil der 14-teiligen Jahresrückblick-Serie.

Auch 2025 zeigte sich: Die Landwirtschaft muss sich immer öfter auf starke Ausschläge einstellen – nicht nur bei Hitze und Trockenheit, sondern auch bei Starkniederschlägen, Schneegrenze und Sonnenschein. Auf einen sehr milden Winter folgte ein aussergewöhnlich warmer Frühling, der vielerorts deutlich zu trocken ausfiel.

Der Sommer gehörte erneut zu den wärmsten seit Messbeginn, brachte aber gleichzeitig grosse regionale Unterschiede beim Niederschlag – von rekordtrocken bis sehr nass. Der Herbst verlief temperaturmässig nahe am Durchschnitt, war beim Regen aber ebenfalls zweigeteilt: nördlich der Alpen häufig nass, inneralpin und im Süden eher trocken.

Winter war mild 

Der Winter 2024/25 gehörte im landesweiten Mittel mit Rang 9 zu den zehn mildesten seit Messbeginn. Mit -0,6 °C lag er 1,3 °C über der Norm von 1991 bis 2020 – besonders mild präsentierte sich der Februar. Die Sonnenscheindauer lag verbreitet nahe der Norm, mit sehr sonnigen Phasen in den Bergen und im Süden.

Beim Niederschlag zeigten sich Gegensätze: Nördlich der Alpen gab es gebietsweise überdurchschnittliche Summen mit lokal über 140 Prozent der Norm, während es im Alpenraum vielerorts darunterblieb.

Auffällig war zudem der sehr nasse Januar – regional unter den niederschlagsreichsten seit Messbeginn – und der ungewöhnlich trockene Februar, wo in Teilen von Wallis und Graubünden teils nur rund 10 Prozent der Norm oder weniger Niederschläge fielen. In höheren Lagen blieb der Winterschnee lokal deutlich unter dem Durchschnitt, etwa am Weissfluhjoch.

Viertwärmster Frühling

Der Frühling 2025 war der viertwärmste seit Messbeginn. Die landesweite Mitteltemperatur lag bei 6,2 °C und damit 1,2 °C über der Referenztemperatur von 1991 bis 2020. Gleichzeitig blieb der Niederschlag in weiten Gebieten – vor allem auf der Alpennordseite sowie in Nord- und Mittelbünden – unterdurchschnittlich und regional fielen weniger als 60 Prozent der üblichen Frühlingsniederschläge.

Der März war in vielen Regionen ausgesprochen niederschlagsarm, der April vielerorts erneut zu trocken – während im Wallis Starkniederschläge lokal extrem hohe Monatssummen brachten. Die Sonnenscheindauer lag verbreitet leicht über dem Durchschnitt, mit einem sehr 5 sonnigen April.

Für die Landwirtschaft bedeutete das vielerorts: Gute Bedingungen für Feldarbeiten, aber auch früh zunehmender Druck auf die Wasserbilanz und teils eine beschleunigte Vegetationsentwicklung.

Sehr warmer Sommer 

Ende Mai und in den ersten Junitagen wurde die Schweiz von einer Serie zum teils heftigen Unwetter heimgesucht. Besonders betroffen waren die Kantone Aargau, Baselland, Bern und Waadt, wo Hagel und Starkregen teils erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen verursachten. In der Folge zählte der Sommer 2025 aber wiederum zu den sieben wärmsten Sommern seit Messbeginn.

Mit 15,4 °C lag das Mittel 1,6 °C über Referenztemperatur von 1991 bis 2020 – gleichauf mit dem Jahr 2024. Der Juni war landesweit der zweitwärmste seit Messbeginn und brachte viele Hitzetage: So wurden in Berglagen teils neue Rekorde gemessen.

Der Juli unterbrach die Hitze mit eher kühlem, in der Zentral- und Ostschweiz nassem Wetter und regional sehr hohe Monatssummen beim Niederschlag.

Im August kehrte die Wärme zurück – er gehörte zu den acht wärmsten seit Messbeginn. Beim Niederschlag blieb die Westschweiz vielerorts unter der Referenz, während Norden, Osten und Süden überdurchschnittliche Mengen verzeichneten. Dazu kam ein wechselhaftes Sonnenscheinbild: Sehr sonniger Juni, deutlich trüberer Juli, wieder eher sonniger August.

Herbst nahe am Temperaturmittel 

Der Herbst 2025 lag mit 0,1 °C über der Referenztemperatur von 1991 bis 2020 praktisch im Normbereich mit einem landesweiten Mittel von 6,4 °C. Auf einen leicht zu warmen September folgte ein etwas kühlerer Oktober. Der November startete in höheren Lagen dann sehr mild, kühlte in der zweiten Monatshälfte aber markant ab.

Beim Niederschlag dominierten erneut Gegensätze: Im Mittelland, in der Westschweiz und im Jura lagen die herbstlichen Summen verbreitet über der Referenzniederschlagsmenge – mit oft 120 bis 150 Prozent. Gleichzeitig wurden inneralpin und auf der Alpensüdseite vielerorts unterdurchschnittliche Werte registriert.

In der zweiten Novemberhälfte fiel Niederschlag in mittleren und hohen Lagen häufig als Schnee, was besonders in den Westalpen zu einer überdurchschnittlichen Schneedecke zum Saisonende beitrug.

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