Polarlichter im Doppelpack

Gleich zwei Mal haben sich am Mittwoch in der Schweiz Polarlichter gezeigt. Zum ersten Mal zeigte sich das Farbenspiel am frühen Morgen, zum zweiten Mal erschienen die rosafarbenen Lichtschleier am Abend nach dem Eindunkeln.

Auf Webcams wie etwa derjenigen auf dem Jungfraujoch waren am Mittwochabend in Richtung Norden rosafarbene Lichtschleier am Schweizer Nachthimmel zu sehen. Vorab hiess es, dass die Chancen auf die Sichtbarkeit der Nordlichter gar noch besser stünden als in der vorherigen Nacht.

Bisher stärkster Sonnensturm des Jahres

So ereignete sich nach Angaben der US-Wetterbehörde NOAA am Dienstag der bisher stärkste Sonnensturm des Jahres. Die dabei ausgeschleuderten Teilchen erreichten die Erdatmosphäre am Mittwochabend. Polarlichter entstehen, wenn solche geladenen Teilchen aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eindringen.

Einen Hinweis auf die Wahrscheinlichkeit für Polarlicht-Sichtungen gibt der sogenannte KP-Index. Für den Mittwochabend wurden denn auch höhere KP-Werte vorhergesagt als für die vorherige Nacht.

Rosafarbene Lichtschleier

Auch die am frühen Mittwochmorgen in der Schweiz sichtbaren Polarlichter waren durch Sonnenstürme vom Sonntag und vom Montag ausgelöst worden, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie Meteoschweiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärt hatte.

So waren die Polarlichter am Mittwochmorgen zwischen etwa zwei und sechs Uhr in fast der gesamten Schweiz sichtbar. Auf den Bergen, im Flachland und auf beiden Seiten der Alpen – und auf Webcams etwa auf der Rigi und dem Säntis – waren die rosafarbenen Lichtschleier zu erkennen. Im Mittelland war die Sicht aber laut Meteoschweiz unterhalb von 500 Metern gebietsweise durch Nebel eingeschränkt gewesen.

Sonne im Moment besonders aktiv

Nordlichter sind in der Alpenregion grundsätzlich selten. Dass sie im letzten und auch in diesem Jahr Polarlichter besonders oft bis weit in den Süden vordringen, ist aber kein Zufall. Die Sonne folgt einem etwa 11-jährigen Sonnenfleckenzyklus. Je mehr Sonnenflecken, desto aktiver die Sonne. Momentan befinden wir uns im Maximum dieses Zyklus. In der Folge werden Sonnenstürme häufiger und intensiver, wodurch auch die Chancen auf Polarlichter, sogar bei uns, steigen.

Eine Portion Glück ist aber auch dabei. Denn damit die Polarlichter tatsächlich in der Schweiz sichtbar sind, muss ihr Timing genau passen. Wenn die geladenen Teilchen des sogenannten Sonnenwinds in die Erdatmosphäre eintreffen, muss der Himmel dunkel und möglichst wolkenfrei sein, damit Polarlichter sichtbar werden. Laut Meteoschweiz ist der Eindruck, dass Polarlichter aktuell häufiger auftreten, ausserdem wahrscheinlich nicht nur auf das aktuelle Sonnenfleckenmaximum zurückzuführen. Mit den vielen Kameras können sie besser beobachtet werden und entsprechend ist auch die Präsenz in den Medien grösser als früher.

Sauerstoff macht Lichter grün

Wenn der Sonnenwind die Erdatmosphäre erreicht, werden die geladenen Teilchen grundsätzlich durch das Magnetfeld der Erde abgelenkt und zu den Polregionen gelenkt. Dieser Prozess führt dazu, dass die Teilchen in die Nähe der Pole gelangen.

Sobald die geladenen Teilchen die Atmosphäre erreichen, kollidieren sie mit den Gasen in der Atmosphäre, hauptsächlich Sauerstoff und Stickstoff. Bei diesen Kollisionen werden Energie und Licht freigesetzt. Je stärker die Sonnenwinde, desto südlicher sind die Nordlichter sichtbar.

Die Farbe der Nordlichter hängt dabei von der Art der Gaspartikel ab, mit denen die geladenen Teilchen in der Atmosphäre interagieren sowie von der Höhe, in der diese Wechselwirkungen auftreten. Grüne Nordlichter entstehen oft durch die Interaktion mit Sauerstoff in höheren Atmosphärenschichten, während rote oder violette Farben durch die Wechselwirkung mit Stickstoff entstehen können.

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