Sterben tausende Rinder auf Transportschiff?

Tierschützer sehen Tausende Rinder aus Uruguay an Bord eines Viehtransportschiffs mit dem Tode bedroht. Das vor zwei Monaten in See gestochene Boot Spiridon II befindet sich nach einer Ablehnung der Türkei offenbar wieder auf dem Rückweg nach Montevideo, wie der Schiffsverfolgungsdienst MarineTraffic zeigt. Offiziell bestätigt ist das nicht.

sda |

Der Viehtransport mit knapp 4’000 Rindern hatte nach der langen Anreise mehrere Wochen vor der türkischen Küste ausgeharrt und durfte unter anderem wegen fehlender Dokumente nicht in der Türkei ausladen, wie das Kommunikationsdirektorat des Landes mitteilte.

«Schiff dürfte leer ankommen»

«Wenn das Schiff wirklich wie angegeben nach Uruguay zurückkehrt, gehen wir davon aus, dass das Schiff leer ankommen wird», teilte die deutsche Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation der Nachrichtenagentur dpa mit. «Die Tiere stehen seit Monaten in ihren eigenen Exkrementen und besonders in den unteren Etagen ist die Ammoniakbelastung extrem hoch».

Etwa die Hälfte der knapp 3’000 Tiere sei trächtig. Unter derartigem Stress seien Fehlgeburten wahrscheinlich. Dass frisch geborene Kälber in einer solchen Situation überlebten, sei sehr unwahrscheinlich. Ein weiteres Problem seien fehlende Melkvorrichtungen an Bord und eine nicht für solche Situationen ausgebildete Crew. Die Kühe, deren Kälber gestorben seien, würden über kurz oder lang Euterentzündungen entwickeln.

Tiere seit Monaten an Bord des Schiffes

Laut der Organisation kam das Viehtransportschiff am 22. Oktober vor der Küste der türkischen Stadt Bandirma im Marmarameer an. 15 Unternehmen hätten den Import der Tiere beantragt, teilte das türkische Kommunikationsdirektorat mit. Weil aber etwa Chips oder Ohrmarken fehlten und einige Tiere nicht mit zuvor eingereichten Listen übereinstimmten, sei dies abgelehnt worden.

Bei einer Untersuchung an Bord sei festgestellt worden, dass 140 der Tiere auf der Reise Kälber geboren hätten, zitierte der Oppositionspolitiker Turhan Cömez aus Gerichtsdokumenten. 90 der Kälber seien nicht auffindbar. Dutzende Tiere seien bereits auf dem langen Weg in Richtung Türkei umgekommen.

Zu Beginn der vergangenen Woche durfte das Schiff kurz in der Türkei andocken. Auf Bildern war zu sehen, wie dabei etwa Heuballen aufgeladen wurden. Das dürfte aber keineswegs für den langen Rückweg ausreichen, so die Animal Welfare Foundation.

Kommentare (2)

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  • Holsteinkuh | 18.11.2025
    die hatten wohl den grünen Punkt nicht ausgedruckt ! nein im Ernst absoluter Quatsch diese Globalisierung wir werden jetzt dann Chlorhüner fressen und Hormonsteak geniessen aber Haupsache die Reichen und Fetten werden noch reicher und fett
    • Weidekuh | 18.11.2025
      Du hast an der nächsten Abstimmung Gelegenheit, diese Ungleichheit etwas abzubauen, indem du der Erbschaftssteuer Initiative zustimmst....
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