Türkei: Tausende Rinder auf Schiff gefangen

Tausende Rinder aus Uruguay müssen seit Wochen an Board eines Schiffes vor der türkischen Küste ausharren. Der Viehtransport dürfe unter anderem wegen fehlender Dokumente nicht in der Türkei ausladen, teilte das Kommunikationsdirektorat des Landes mit.

sda/blu |

Mindestens 48 der 2900 Tiere an Board seien bereits verendet, sagte die deutsche Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation (AWF) unter Berufung auf Angaben von vor einer Woche. Es sei zu erwarten, dass die Zahl inzwischen deutlich gestiegen sei.

Laut der Organisation stach das Viehtransportschiff Spiridon II vor knapp zwei Monaten in See und kam am 22. Oktober vor der Küste der Stadt Bandirma im Marmarameer an. Einen Tag zuvor hätten 15 Unternehmen den Import der Tiere beantragt, teilte das türkische Kommunikationsdirektorat mit. Weil aber etwa Chips oder Ohrmarken fehlten und 469 der Tiere nicht mit zuvor eingereichten Listen übereinstimmten, sei dies abgelehnt worden. Dagegen hätten die Antragssteller Einspruch eingelegt. Gemäss AWF wollen die Schiffseigner nun versuchen, die Rinder in die Ukraine weiterzuverkaufen.

Die Tiere müssten sofort tierärztlich untersucht und entladen werden, forderte Animal Welfare Foundation an die zuständigen Behörden gerichtet. Der Schiffseigner hatte sich nach der Ablehnung an die Tierschützer gewandt. Da auf Aufnahmen Holstein-Tiere zu sehen seien, dürfe es sich um Tiere aus des Milchproduktion handeln, hiess es.

Zu Beginn der Woche durfte das Schiff kurz andocken. Auf Bildern war zu sehen, wie dabei etwa Heuballen aufgeladen wurden. Die Situation an Board sei dennoch denkbar schlecht, so die Tierschützer. Man gehe davon aus, dass Futter und Wasser knapp seien, auch die Belüftung solcher Schiffe sei insbesondere in den tiefergelegenen Decks nicht gut. Sie seien zudem nicht darauf ausgerichtet, die Tiere so lange zu beherbergen.

Die Spiridon II fährt gemäss AWF unter togolesischer Flagge und transportiert hauptsächlich Tiere von Südamerika in den Nahen Osten. Eine Genehmigung, in europäischen Häfen Tiere zu laden, besitzt sie gemäss der Tierschutzorganisation nicht mehr.

Kommentare (1)

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  • Äedu | 14.11.2025
    Globalisierung sei Dank!
    Vor Ort produziert, verarbeitet und Konsumiert ist Weltweit das Nachhaltigste System der Nahrungsmittel Produktion.
    Globalisierung zerstört ganze Ökosysteme und in diesem Fall verursacht es noch immenses Tierleid!
    Für mich unverständlich das unser Bundesrat den Mercosur unterstützt.
    Regional denken, ist ökologisch, ökonomisch und Nachhaltig.
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