
Conny hat ihren Hofherr Lucas 2024 kennengelernt. Nun sind sie verheiratet.
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Liebe wächst nicht immer dort, wo man sie pflanzt – manchmal keimt sie, manchmal verdorrt sie, manchmal verirrt sie sich komplett im emotionalen Unterholz. Zwischen Motorsägenromantik, gelben Schranken, Zaunreparaturen und sehr unterschiedlich ausgeprägten Nähebedürfnissen entstehen Geschichten, die schöner, schräger oder ehrlicher kaum sein könnten. Und jede erzählt auf ihre Weise, wie unterschiedlich zwei Menschen ticken können – oder eben doch zusammenfinden.
Herzschnitzerei auf dem Holzweg
Bei Jonny und Andrea spürt man: Sie stehen nicht nur im Holzerstübli, sondern auch ein wenig im Wald, was ihre Gefühle betrifft. Andrea tappt bei seinen Signalen noch ziemlich auf dem Holzweg. Sein 21-jähriges Holzerstübli zeigt, wie viel Herzblut er in seine Welt steckt. Andrea könnte sich sowas ebenfalls vorstellen, einfach bunter, wärmer, romantischer. Doch sobald es ums Wesentliche geht, wirds harzig: Was will Jonny eigentlich?

Bei Jonny und Andrea fliegen die Späne.
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Seine Aussagen zur Hofwoche überzeugen weder Andrea noch mich, besonders weil er nebenbei jemand Neues aus Wetzikon schon dreimal getroffen hat. «Aber zuerst möchte ich Andrea kennenlernen», sagt er. Hm. Es wirkt eher, als wolle er alle warmhalten. Im Wald schnitzen sie zusammen ein Herz – mit Motorsäge und null Geduld seinerseits. Da sieht man erstmals, wie wenig empathisch Jonny sein kann. Wenn das nur gut kommt.
Wenn Holzspäne anstatt Funken fliegen
Sämi ist so sehr in seine Arbeit vertieft, dass Jasmine neben ihm beinahe unsichtbar wird. Sie möchte sich diesmal zurücknehmen, Nähe dosieren – aber ob sie sich selbst dabei nicht verliert? Während er die Motorsäge schärft, hat er kaum Augen für sie.
Erst beim Holzsägen rückt er ihr bedeutend näher, aber nach einem Flirt sieht das für mich nicht aus. Jasmine beginnt zwischen seinen neckischen Gesten kleine Liebesbeweise zu sehen – doch ob das reicht? Ich fürchte, am Ende bleibt ihr Herz das einzige, das richtig angeschlagen ist.
Liebe kennt kein Check-in
Ein Wiedersehen, das mein Herz erwärmt: Conny und Lukas. Ihr Motto «Während du planst, lacht das Leben» könnte man über ihre Geschichte drucken. Vor einem Jahr traf sie die Liebe wie ein Überraschungsgast – heute sind sie verheiratet und Lukas zieht zu ihr nach Kanada. Marco hilft beim Aussortieren, respektive hieven. Der von Conny heissgeliebte Bauernschrank schafft es dank Muskelkraft und viel gutem Willen ins neue Kapitel.

Cornelia Fässler bloggt über «Bauer, ledig, sucht».
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Als Lukas endlich im Jeep zu seinem neuen Zuhause rollt, hält Conny natürlich bei der berühmten gelben Schranke – dem Ort, an dem Conny damals ihn und den zweiten Hofherrn Heico abgeholt hatte. Doch die Reise zu Connys Herz führte nur für Lukas weiter. Manchmal führt das Herz einfach besser als jeder Kompass.
Teamwork statt Theater
Barbara und Gérard sind eine stille, aber nicht minder schöne Geschichte. Beim gemeinsamen Zaun reparieren testet Barbara ihren möglichen Hofherren – und Gérard besteht mit Bravour. Teamwork liegt ihm, und selbst Barbaras guter Draht zu ihrem Ex, der sie bisher oft bei «Männerarbeiten» unterstützt hat, bringt ihn nicht aus der Ruhe.
Vertrauen ist Vertrauen. Besonders beeindruckt zeigt er sich von Barbaras feinem Gespür für ihre Pferde. Beide sind sich einig: Kommunikation soll ehrlich fliessen, ohne Verstellen, ohne Theater – und genau das tun sie.
Vom Abschlussfest ins gemeinsame Nest
Peach und Beatrice wiederum beweisen, dass Funken auch ohne gemeinsame Hofwoche überspringen können. Vor zwei Jahren am Abschlussfest hats gefunkt, und nun wagen sie den Schritt des Zusammenziehens. Beatrice bringt ein Auto voller Weiblichkeit ins Haus – und Peach zeigt Grösse, indem er sogar Platz im Kleiderregal macht. Gemeinsam planen sie schon an einer neuen Stube.

Landwirt Peach hat sein Glück gefunden. Beatrice zieht zu ihm auf den Hof.
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Peach bleibt gewohnt pragmatisch-kreativ: Mangels Ausrüstung wird die Zahnbürste kurzerhand beinahe zum Backpinsel. Beatrice liebt genau diese unaufgeregte Art – bodenständig, ruhig, aber immer mit einem Augenzwinkern.