Vorarlberg: 30 Rinder TBC-infiziert

In österreichischen Bundesland Vorarlberg ist Zahl der Rindertuberkulose-Fälle in diesem Jahr wieder angestiegen. Bei 30 Rindern wurde die Krankheit nachgewiesen, 95 Tiere wurden getötet.

In österreichischen Bundesland Vorarlberg ist Zahl der Rindertuberkulose-Fälle in diesem Jahr wieder angestiegen. Bei 30 Rindern wurde die Krankheit nachgewiesen, 95 Tiere wurden getötet.

Wie das Bundesland am Mittwoch mitteilte, wurden die 30 Fälle auf insgesamt 13 Betrieben nachgewiesen. Im Zuge der Untersuchungskampagne mussten insgesamt 95 Tiere getötet werden, wobei allein 64 Tiere auf das Konto von Bestandeskeulungen gehen, heisst es im Communiqué.

Untersucht wurden insgesamt 8‘700 Tiere von 706 Betrieben. Weitere 930 Kontakttiere von 112 Betrieben wurden ebenfalls getestet. Die Untersuchung von Kontakttieren ausserhalb der Risikogebiete wird notwendig, wenn es Tierkontakte zu einem Bestand mit nachgewiesener Tuberkulose gegeben hat.

Die Untersuchungen sind nun abgeschlossen, ein Betrieb bleibt gesperrt. Die Nachtuntersuchung erfolgt im September. Die Kosten der Untersuchungen beliefen sich auf 110‘000 Euro (121‘000 Franken). Die Bauern wurden für die getöteten Rinder mit insgesamt 170'000 Euro (187‘000 Franken) entschädigt.

Bei der bereits gestarteten Rotwild-Jagd werden mittels Stichprobe Tiere auf den TBC-Erreger kontrolliert. Der Schwerpunkt von Jagd und Untersuchungen liegt auf den Risikogebieten im Klostertal und im Silbertal. Dort wird die gesamte Rotwildstrecke auf TBC getestet. Das Rotwild gilt als Überträger des TBC-Erregers.

Das Land Vorarlberg zeigt sich zuversichtlich. „Die Entwicklung im Klostertal, wo es in der Vergangenheit zahlreiche Übertragungen auf Rinder im Zuge der Alpung oder Weidehaltung gegeben hat und wo der Wildbestand aufgrund der Bejagung bereits abgesenkt werden konnte, gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus“, schreibt das Bundesland.

Rindertuberkulose

Beim Rind kann die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Anzeichen der Krankheit Monate bis Jahre dauern. In einer späten Phase der Erkrankung zeigt sich die Tuberkulose bei Rindern als chronisch-auszehrende Krankheit mit vergrösserten Lymphknoten, Fieberschüben, Milchleistungsrückgang und Abmagerung. Diese Symptome können aber auch bei anderen Krankheiten auftreten. Ohne Abklärung im Labor kann die Diagnose Rindertuberkulose nicht abschliessend gestellt werden.

Wildtiere (vor allem Rotwild, Schwarzwild und Dachse) können sogenannte "Reservoire" der Tuberkuloseerreger sein. Das heisst, die Krankheit kann sich zum Teil unbemerkt über lange Zeit in den freilebenden Populationen erhalten und so immer wieder zu Ansteckungen bei Rindern führen. Eine Übertragung von Tuberkuloseerregern zwischen Wildtieren und Rindern ist in beide Richtungen durch direkten Tierkontakt oder durch verunreinigtes Wasser oder Futter möglich.

Die Tuberkulose ist eine auszurottende und somit meldepflichtige Tierseuche. Wer Tiere hält oder betreut, muss Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt oder der Bestandestierärztin melden. BLV

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